„Sie hatte noch so viel vor“: Erschossene Polizistin Yasmin B. beerdigt

Nach der Beisetzung des bei Kusel ermordeten Polizisten Alexander K. ist auch seine getötete Kollegin Yasmin B. beigesetzt worden. Die Anteilnahme ist weiter groß. Es kamen erneut Hunderte Polizisten.
Hunderte Gäste nahmen an der Beerdigung teil. Foto: Harald Tittel/dpa-Bildfunk
Hunderte Gäste nahmen an der Beerdigung teil. Foto: Harald Tittel/dpa-Bildfunk

Unter großer Anteilnahme ist die Ende Januar im Dienst erschossene Polizistin Yasmin B. am heutigen Mittwoch (16. Februar 2022) in ihrer Heimat in Homburg beigesetzt worden. Mehr als 600 Trauergäste verfolgten die Trauerfeier vor der Aussegnungshalle am Friedhof Homburg-Erbach, die per Ton nach draußen übertragen wurde. In der Halle nahm die Familie bei einer nicht öffentlichen Trauerfeier mit einer Ehrenwache der Polizei Abschied von der 24-Jährigen.

Auch Alexander K. beigesetzt

Die Polizeianwärterin war am 31. Januar mit dem 29 Jahre alten Polizeikommissar Alexander K. in der Nähe von Kusel in Rheinland-Pfalz während einer Fahrzeugkontrolle erschossen worden. K. war bereits am Dienstag ebenfalls unter großer Anteilnahme in seinem Heimatort Freisen im Nordsaarland zu Grabe getragen worden.

Hunderte Polizeikräfte bei Beerdigung

Zu der Beisetzung der 24-Jährigen waren auch Hunderte Polizist:innen gekommen, die auf dem Platz bei Regen andächtig innehielten. Nach Angaben der Polizei handelte es sich vor allem um Studierende der Hochschule der Polizei Rheinland-Pfalz. Die junge Beamtin hätte Ende April ihren Abschluss gemacht, sagte ein Sprecher.

B. hat für Beruf gebrannt

Sie „habe für ihren Beruf gebrannt“ und „war davon überzeugt, die richtige Wahl getroffen zu haben“, sagte der Leiter der Hochschule, Uwe Lederer, in einer Ansprache. „Sie hatte noch so viel vor.“ Sie sei eine „ausgesprochen interessierte, aufgeschlossene engagierte Studierende“ gewesen.

B. wurde in Homburg-Erbach beigesetzt. Foto: Harald Tittel/dpa-Bildfunk

Die Tat habe alle erschüttert und bestürzt. „Die Brutalität und die Kaltblütigkeit der Morde macht uns fassungslos. Wir suchen nach Antworten. Vielleicht werden wir diese niemals finden. Für uns alle ist dies nur sehr schwer zu ertragen“, sagte Lederer.

Innenminister vor Ort

Der Homburger Pfarrer Pirmin Weber sprach von einem „sinnlosen Tod“. Das „unfassbare Geschehen“ sei „so schlimm, macht wütend und sprachlos zugleich“. Bei der Beisetzung waren auch der Innenminister aus Rheinland-Pfalz, Roger Lewentz (SPD), und sein saarländischer Amtskollege Klaus Bouillon (CDU) anwesend.

Zwei Saarländer in Haft

Zwei Männer aus dem Saarland sitzen als mutmaßliche Täter wegen des Verdachts auf gemeinschaftlichen Mord in Untersuchungshaft. Die Tat hatte bundesweit Entsetzen ausgelöst. Die Ermittler:innen gehen davon aus, dass die Männer mit der Tat Jagdwilderei verdecken wollten. Alle bisherigen Artikel zu den Polizistenmorden hier.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur