Im Fall des Mitte September erschossenen Tankstellen-Kassierers in Idar-Oberstein/Rheinland-Pfalz verzögert sich die Anklage auf Anfang nächsten Jahres. „Ich halte jetzt im Laufe des Januar für realistisch“, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Gerd Deutschler am Montag (27. Dezember 2021) in Bad Kreuznach der Deutschen Presse-Agentur. Grund seien „Verschiebungen, die sich im normalen Geschäftsbetrieb ergeben wie etwa die IT-Auswertung“.
Mann tötete Opfer mit Kopfschuss
Am 18. September war ein 20 Jahre alter Schüler, der als Aushilfe in der Tankstelle jobbte, von einem Kunden mit einem Kopfschuss getötet worden. Zuvor hatte er ihn mehrfach auf die coronabedingte Maskenpflicht hingewiesen, da der Kunde ohne Maske Bier kaufen wollte. Als mutmaßlicher Täter sitzt ein 49-Jähriger wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft.
49-Jähriger lehnt Corona-Maßnahmen ab
Nach seiner Festnahme sagte der Mann, dass er die Corona-Maßnahmen ablehne und ihm die Pandemie zugesetzt habe. Die Tat löste bundesweit Entsetzen und Anteilnahme aus. Der zuvor nicht polizeibekannte Deutsche hatte den Todesschuss gestanden.
Mutmaßlicher Täter ist Softwareentwickler
Oberstaatsanwalt Deutschler war Mitte November davon ausgegangen, dass die Anklage bis Jahresende stehen könnte. „Die Prognose hat sich nicht ganz erfüllt“, sagte er. Die Auswertung der sichergestellten Datenträger des Beschuldigten habe sich als „relativ aufwendig““ herausgestellt. Der 49-Jährige war selbstständiger freiberuflicher Softwareentwickler und verfügte nach früheren Angaben über viele Speichermedien, Festplatten und gemieteten „Webspace bei Dritten“.
Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur