Staatsanwaltschaft befasst sich mit Ludwigspark-Umbau – Mysteriöser Koffer voll Bargeld entdeckt

In einem Verfahren ermittelt die Staatsanwaltschaft Saarbrücken rund um den Umbau des Ludwigspark-Stadions. Einem Bericht zufolge könnten in dem Fall mögliche Schmiergeldzahlungen eine Rolle spielen. Ein Koffer voll Bargeld soll gefunden worden sein.
Gegen Welker wird derzeit wegen des Verdachts der Korruption im Zusammenhang mit dem Ludwigspark-Umbau ermittelt. Foto: BeckerBredel
Gegen Welker wird derzeit wegen des Verdachts der Korruption im Zusammenhang mit dem Ludwigspark-Umbau ermittelt. Foto: BeckerBredel

Viel Wirbel um Saarbrücker Ludwigspark-Stadion

Die Schlagzeilen rund um den Umbau des Saarbrücker Ludwigspark-Stadions reißen nicht ab. So hatte das Projekt im sogenannten Schwarzbuch mit den größten Steuerverschwendungen bereits zweimal Erwähnung gefunden. Der Grund: Kostenexplosionen. Seit Februar 2022 gilt das Ludwigsparkstadion nach langer Umbauphase als fertiggestellt. Mit Stand von Ende September waren damit allerdings noch längst nicht alle Rechnungen bezahlt. Und jetzt hat sich auch noch die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.

Saarbrücken: Ermittlungen wegen Umbau von Ludwigspark-Stadion

Am gestrigen Donnerstag (17. November 2022) stellte die Staatsanwaltschaft Saarbrücken bei der Durchsuchung von Geschäftsräumen Datenträger sowie Unterlagen sicher. Wie die Anklagebehörde im Saarland mitteilte, gehe es in einem Ermittlungsverfahren um den Umbau des Ludwigspark-Stadions.

Der Geschäftsführer eines städtischen Unternehmens soll demnach einem Bauunternehmer unter anderem den Stand einer Ausschreibung mitgeteilt haben. Damit sollte der Bauunternehmer ein erfolgreiches Angebot platzieren können. Es bestehe der Anfangsverdacht von Absprachen bei Ausschreibungen und der Bestechlichkeit sowie Bestechung im geschäftlichen Verkehr, hieß es.

Die Sache mit der TÜV-Plakette und dem Bargeld

Nach Angaben des „SR“ richten sich die Korruptionsermittlungen gegen den GIU-Geschäftsführer und Stadionmanager Martin Welker. Dieser soll dem „Bauunternehmer G. Angebote der Konkurrenz durchgesteckt und so einen Auftrag zugeschanzt haben“. Dem Sender zufolge habe die Staatsanwaltschaft bestätigt, dass G. als Gegenleistung den Sportwagen von Welker kostenlos über den TÜV gebracht hätte.

„SR“-Informationen zufolge soll die Gegenleistung jedoch auch viel Bargeld umfasst haben. Fahnder:innen sollen im April 2021 bei einer Hausdurchsuchung in Welkers Neunkircher Anwesen einen Koffer auf dem Dachboden entdeckt haben. Darauf zu sehen: die „Welker-Initialen ‚MW'“. Darin enthalten: „389.000 Euro in bar“, so „SR“.

Mögliches Schwarzgeld in Koffer

Nach Angaben des Senders habe Welker bestritten, etwas mit dem Geld zu tun zu haben. Schließlich sei von G. eine Meldung an das Finanzamt gekommen – zumindest über seinen Steueranwalt: Der Unternehmer habe das Geld ohne Wissen Welkers in dessen Anwesen versteckt. Das sei nach gemeinsamer „durchzechter“ Silvesternacht 2020/21 in einem „spontanen Entschluss“ geschehen, berichtet der „SR“. Davon soll Welker als Gastgeber nichts mitbekommen haben.

Laut Sender sehen das die Ermittler:innen anders. Bei den 389.000 Euro soll es sich ihrer Ansicht nach um Schwarzgeld von G. als Gegenleistung für Welkers Dienste beim Stadion-Großauftrag handeln. Auf „SR“-Anfrage habe Welker die Vorwürfe zurückgewiesen.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– Saarländischer Rundfunk