Tödliche Schüsse bei Kusel: Deswegen waren die Verdächtigen der Polizei schon bekannt

Seit der Pressekonferenz von Polizei und Staatsanwaltschaft zu den tödlichen Schüssen bei Kusel ist bekannt: Beide Tatverdächtige sind in der Vergangenheit bereits polizeilich in Erscheinung getreten. Über Details hat nun die Staatsanwaltschaft Saarbrücken informiert.
Die Tatverdächtigen sind in der Vergangenheit polizeilich in Erscheinung getreten. Fotos: (links) picture alliance/dpa/Harald Tittel | (rechts) picture alliance/dpa/Silas Stein
Die Tatverdächtigen sind in der Vergangenheit polizeilich in Erscheinung getreten. Fotos: (links) picture alliance/dpa/Harald Tittel | (rechts) picture alliance/dpa/Silas Stein

Seit dem gestrigen Dienstag (1. Februar 2022) befinden sich zwei Personen aus dem Saarland (32 und 38 Jahre alt) in Untersuchungshaft. Polizeiangaben zufolge besteht der Verdacht des gemeinschaftlichen Mordes an zwei Polizeikräften nahe Kusel sowie der Verdacht der Wilderei. Im Rahmen einer Pressekonferenz hatten Polizei sowie Staatsanwaltschaft am Dienstagnachmittag informiert: Die Personen sind in der Vergangenheit bereits polizeilich in Erscheinung getreten. Mittlerweile hat die Saarbrücker Staatsanwaltschaft Details zu früheren Verfahren bekannt gegeben. Zuvor hatte der „SR“ eine entsprechende Anfrage gestellt.

Blick in die Strafakten der Tatverdächtigen aus dem Saarland

Gegen den 38 Jahre alten Tatverdächtigen war laut Rundfunkbericht seit 2019 in erster Linie wegen „versuchten Betruges im Zusammenhang mit seinem damaligen Bäckerei- und Imbissbetrieb“ sowie des Verdachts von Insolvenzdelikten ermittelt worden. Es gehe um etwa 100.000 Euro an nicht abgeführten Beiträgen zur Krankenversicherung. Der Staatsanwaltschaft zufolge liege dazu eine Anklage vor.

Ein weiteres Verfahren aufgrund des Verdachts der Wilderei gegen den 38-Jährigen sei mittlerweile eingestellt. Die Vorwürfe waren 2017 erhoben worden, wie aus dem Rundfunkbericht hervorgeht. Der Saarländer soll in einem fremden Revier ein Reh erlegt haben.

Auch im Falle des 32 Jahre alten Beschuldigten besteht laut Staatsanwaltschaft eine Strafakte. Im Januar 2022 musste der Mann jüngst mehrere Tausend Euro Geldstrafe zahlen, berichtet der „SR“. Der Grund: Beziehung von Leistungen der Arbeitsagentur, obwohl ein Erwerbstätigkeitsverhältnis vorlag. Wegen mehrerer Betrugsdelikte sei der 32-Jährige in der Vergangenheit bereits dreimal verurteilt worden.

Hintergrund

Die 32 und 38 Jahre alten Saarländer sollen in der Nacht zum Montag (31. Januar 2022) bei einer Verkehrskontrolle nahe Kusel/Rheinland-Pfalz zwei Polizeikräfte (24 sowie 29 Jahre alt) erschossen haben. Ermittler:innen zufolge wird vermutet, dass die tatverdächtigen Personen Jagdwilderei vertuschen wollten.

An diesem Freitag (4. Januar 2022) soll es für die beiden Opfer in Rheinland-Pfalz eine landesweite Schweigeminute geben. Derweil hat die Polizeistiftung Rheinland-Pfalz ein Spendenkonto für die Familien der beiden Getöteten eingerichtet.

Verwendete Quellen:
– Saarländischer Rundfunk
– eigene Berichte
– Deutsche Presse-Agentur