Verband: Feuerwehren im Saarland brauchen hauptberufliche Kräfte

Die Corona-Pandemie hat die Weiterbildung der Feuerwehrleute erschwert. Nun finden Fortbildungen wieder in Präsenz statt. Trotzdem wird es immer schwieriger, die Tagesdienstbereitschaft aufrechtzuerhalten.
Die Feuerwehr im Saarland wird in Zukunft verstärkt auf hauptberufliche Kräfte setzen müssen. Foto: BeckerBredel
Die Feuerwehr im Saarland wird in Zukunft verstärkt auf hauptberufliche Kräfte setzen müssen. Foto: BeckerBredel

Verband: Feuerwehren im Saarland brauchen hauptberufliche Kräfte

Die Feuerwehr im Saarland wird in Zukunft verstärkt auf hauptberufliche Kräfte setzen müssen. Davon geht der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes, Manfred Rippel, aus. „Das Motto lautet ‚Hauptamt entlastet Ehrenamt‘„, sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Saarbrücken. Die einzige Berufsfeuerwehr des Landes gibt es bisher in Saarbrücken mit 193 hauptamtlichen Einsatzkräften, hinzukommen noch Werkfeuerwehren.

In Homburg etwa, der drittgrößten Stadt im Saarland mit zuletzt 570 Einsätzen im Jahr, seien schon zehn hauptamtliche Kräfte im Dienst. „Natürlich kommt es immer auf die Last an, die getragen werden muss“, so Rippel. „Aber es wird sich in den Feuerwehren ausbreiten müssen, auf diese Weise auch die Tagesdienstbereitschaft sicherzustellen.“ Denn die Ansprüche würden immer zeitintensiver und es werde zunehmend schwieriger, die Einsatzbereitschaft der Wehr auch während der normalen Tageszeiten aufrechterhalten zu können.

„Der Feuerwehr geht es gut“

Gleichwohl hätte man auch die Zeit der Corona-Pandemie gut bewältigen können. „Der Feuerwehr geht es gut, wir hatten Glück und wenig Ausfälle“, bilanzierte er das Jahr 2021. Der Brandschutz sei in allen Feuerwehren immer vollständig gewährleistet gewesen, zu keinem Zeitpunkt sei ein kompletter Löschzug ausgefallen.

Gleichzeitig seien in der Pandemie viele Löschgruppen „sehr experimentierfreudig“ gewesen und hätten Ausbildungen auch online angeboten. „Wir waren wirklich erstaunt, was alles möglich war. Das war vorbildlich“, so Rippel.

Normaler Übungsbetrieb wieder am Start

Nachdem zu Beginn der Pandemie vor allem die sozialen Komponenten weggebrochen seien, die gerade für den Feuerwehr-Dienst eine große Bedeutung hätten, fände seit einiger Zeit wieder der normale Übungsbetrieb statt. Gleichwohl glaubt Rippel, dass man auch weiterhin von den Erfahrungen aus der Corona-Zeit profitieren kann. „Auch wenn wir auf Präsenz umgestellt haben, kann man vor allem im administrativen Bereich das ein oder andere an digitaler Form sicher beibehalten.“

Über 11.359 aktive Angehörige

Laut Feuerwehrstatistik 2021 verfügen die Freiwilligen Feuerwehren im Saarland über 11.359 aktive Angehörige, darunter 1.232 Frauen. Den Altersabteilungen gehören 3.397 ehemalige Aktive an. Darüber hinaus werden in den Jugendfeuerwehrgruppen 4.459 Kinder und Jugendliche, 1.077 davon Mädchen, auf ihren späteren aktiven Dienst in der Feuerwehr vorbereitet.

„Aufwertung des Ehrenamtes ist wichtig“

Rippel hofft, dass sie alle in der Gesellschaft mehr Wertschätzung erfahren. „Die Aufwertung des Ehrenamtes ist wichtig“, sagte er. Etwa durch Ehrenamtskarten und freie Eintritte in öffentlichen Einrichtungen, wie es dies schon in einigen Städten und Gemeinden gebe. Eines liegt ihm dabei besonders am Herzen: „Mir ist vor allem wichtig, dass man die Alterswehr nicht vergisst“, unterstrich Rippel. „Sie alle haben ihren Teil beigetragen, das sollte man bei solchen Aktionen ebenfalls berücksichtigen.“

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur