Wohl Drohnenbauteile an Russland geliefert: Prozess gegen Saarländer und mutmaßliche Komplizin beginnt
Russland-Sanktionen umgangen? Prozess gegen Geschäftsleute beginnt
Zwei Geschäftsleute aus Deutschland sollen illegal elektronische Bauteile für Drohnen an Russland geliefert haben – deswegen müssen sie sich von Freitag an (09.30 Uhr) vor dem Oberlandesgericht Stuttgart verantworten. Der Kunde der Männer in Russland produzierte nach Angaben des Gerichts militärisches Material und Zubehör. Dazu soll auch die von den russischen Streitkräften in der Ukraine eingesetzte „Orlan 10“-Drohne gehört haben. Die gelieferten Elektrobauteile sind laut Anklage gängiger Bestandteil dieses Drohnentyps und vom Russland-Embargo der Europäischen Union erfasst.
Seit März 2023 in U-Haft
Einem Geschäftsführer zweier Unternehmen im Saarland wirft die Bundesanwaltschaft vor, in mehreren Fallen gewerbsmäßig gegen das Außenwirtschaftsgesetz verstoßen zu haben. Er sitzt dem Gericht zufolge seit März vergangenen Jahres in Untersuchungshaft.
Mutmaßliche Komplizin wegen Beihilfe angeklagt
Eine Frau, die eine Firma in Baden-Württemberg führte, ist wegen Beihilfe zu einigen dieser Verstöße angeklagt. Sie war nach früheren Angaben der Bundesanwaltschaft zwischenzeitlich auch in U-Haft gewesen, aber seit Mai 2023 wieder auf freiem Fuß. Beide Angeklagte haben nach Angaben des Gerichts die deutsche und die russische Staatsangehörigkeit. Die illegal gelieferten Bauteile waren den Angaben zufolge etwa 875.000 Euro wert.
Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– Verwendetes Foto: Wikimedia Commons/Mil.ru/CC4.0-Lizenz/Bild unbearbeitet