Auch Saar-Kassenärzt:innen sind für Freedom Day

Die Kassenärzt:innen im Saarland schließen sich der Forderung nach einem "Freedom Day" an, also einem Datum, ab dem es keine Corona-Regeln mehr gibt. Doch es gibt deutliche Kritik an der Idee.
In Großbritannien wurde der "Freedom Day" am 19. Juli gefeiert. Symbolfoto: Philipp von Ditfurth/dpa-Bildfunk
In Großbritannien wurde der "Freedom Day" am 19. Juli gefeiert. Symbolfoto: Philipp von Ditfurth/dpa-Bildfunk

Auch die Kassenärztliche Vereinigung (KV) im Saarland ist für die Festlegung eines Datums, an dem alle Corona-Maßnahmen aufgehoben werden. Das sagte der Vorsitzende, Dr. Gunter Hauptmann, der „SZ“ am Dienstag (21. September 2021).

Hauptmann: Menschen brauchen eine Perspektive

„Wie lange will man denn jetzt so weitermachen?“, wird der Chef zitiert. Die Leute brauchten eine Perspektive. „Man kann nicht sagen: Jetzt sind zwar um die 70 Prozent geimpft, aber wir lassen trotzdem alles weiterlaufen“. Laut Hauptmann sehe das die Mehrheit der Ärzt:innen im Saarland so.

„Freedom Day“ gefordert

Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Dr. Andreas Gassen, hatte am Wochenende einen sogenannten „Freedom Day“ am 30. Oktober gefordert. „Nach den Erfahrungen aus Großbritannien sollten wir auch den Mut haben zu machen, was auf der Insel geklappt hat. Also braucht es jetzt eine klare Ansage der Politik: In sechs Wochen ist auch bei uns Freedom Day!“. Linke und AfD im saarländischen Landtag hatten sich zuvor ebenfalls für ein Ende der Corona-Vorschriften ausgesprochen, am liebsten sofort.

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Kritik an Idee

Die Kritik an der Idee Gassens zum „Freedom Day“ ist teils deutlich. Für ein Ende der Maßnahmen wie in anderen Ländern sei in Deutschland die Impfquote noch nicht hoch genug, sagte zum Beispiel Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU).  Die Vorsitzende des Marburger Bundes, Susanne Johna, sagte: „Ich finde es nicht kollegial, solche zusätzlichen Belastungen [wie eine wachsende Belastung von Kliniken durch mehr Covid-19-Patient:innen, Anm. d. Red.] einfach zu ignorieren, weil man das Maskentragen leid ist“, sagte sie laut dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Die Impfquote ist viel zu niedrig, um beispielsweise Maßnahmen wie die Maskenpflicht in Innenräumen aufzuheben.“

Verwendete Quellen:
– Saarbrücker Zeitung
– Deutsche Presse-Agentur
– eigene Bericht
– RedaktionsNetzwerkDeutschland