In einigen Bundesländern werden viele Personen im Krankenhaus offenbar als „Corona-Patient:innen“ gezählt, obwohl der eigentliche Grund für ihre Einweisung häufig nicht auf eine Infektion mit dem Virus zurückzuführen ist. Darunter ist auch das Saarland, berichtet die „Bild“ am heutigen Montag (27. Dezember 2021).
Bei mehr als der Hälfte liegt ein anderer Grund vor oder er ist unklar
So seien hierzulande laut Gesundheitsministerium zwischen dem 22. November und 19. Dezember 260 Menschen in Kliniken gekommen und als Corona-Patient:innen vermerkt worden. Jedoch waren nur 126 von ihnen (48 Prozent) wegen Sars-CoV-2 im Krankenhaus. Bei 86 (33 Prozent) lagen andere Gründe vor, sie wurden aber positiv auf das Virus getestet. Laut Medienbericht war bei 48 Menschen (18 Prozent) der Grund für die Einweisung dem Gesundheitsministerium unbekannt.
Fälle fließen in Hospitalisierungsrate ein
Alle diese Fälle fließen auch in die Hospitalisierungsinzidenz ein, die noch bis vor wenigen Wochen als wichtiger Wert bei der Einführung von neuen Anti-Corona-Maßnahmen galt. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) sollen eigentlich nur Menschen als Corona-Patient:innen gezählt werden, die aufgrund ihrer Covid-19-Erkrankung hospitalisiert wurden, heißt es im „Bild“-Bericht.
Ähnliches auch in anderen Bundesländern
Laut Zeitung gibt es offenbar auch in Baden-Württemberg, Bremen und Rheinland-Pfalz Fälle, bei denen vermeintliche „Corona-Patient:innen“ eigentlich wegen eines anderen Grundes behandelt werden. Eine Reaktion aus der Politik auf den Bericht steht noch aus.
Korrektur: In einer früheren Version dieses Artikels hieß es, 206 Menschen seien im Saarland zwischen dem 22. November und 19. Dezember in Kliniken aufgenommen und als Corona-Patient:innen vermerkt worden. Diese Zahl ist falsch. Es waren 260 Personen. Wir haben den Tippfehler korrigiert.
Verwendete Quellen:
– Bild
– eigene Recherche