Biontech arbeitet bereits an Impfstoff-Anpassung für Omikron

Der deutsche Impfstoffhersteller Biontech arbeitet bereits an der Erforschung der neuen Corona-Variante Omikron und vorbeugend auch der Entwicklung eines darauf angepassten Impfstoffs. Noch in unklar, ob dieser nötig sein wird.
Biontech erforscht aktuell wie gut sein Impfstoff "Comirnaty" bei der Omikron-Variante des Coronavirus wirkt. Symbolfoto: Pavlo Gonchar/dpa-Bildfunk
Biontech erforscht aktuell wie gut sein Impfstoff "Comirnaty" bei der Omikron-Variante des Coronavirus wirkt. Symbolfoto: Pavlo Gonchar/dpa-Bildfunk

„Um keine Zeit zu verlieren, gehen wir diese beiden Aufgaben parallel an, bis die Daten vorliegen und wir mehr Informationen darüber haben, ob der Impfstoff angepasst werden sollte oder nicht„, erklärte eine Biontech-Sprecherin am Montag (29. November 2021) der Deutschen Presse-Agentur.

Labortests sollen Aufschluss über Wirksamkeit bei Omikron geben

Zwischen der Erforschung von Omikron und der Entwicklung des angepassten Impfstoffes gibt es Überschneidungen. Etwa beim Bauplan des Spike-Proteins, das bei der neuen Variante mutiert ist. Dieser kommt bei Experimenten mit dem Pseudovirus zum Einsatz. Bei den Labortests konfrontieren die Wissenschaftler:innen demnach Sera von Geimpften mit dem Spike-Protein der neuen Variante. „Die Sera enthalten die Antikörper, die wir nach der Impfung haben“, so die Biontech-Sprecherin. Die Forscher:innen können dann beobachten, ob und wie gut diese das neue Spike-Protein unschädlich machen.

Ergebnisse bereits in der kommenden Woche

Omikron unterscheidet sich von den anderen Corona-Mutationen, da diese keine zusätzlichen Mutationen am Spike-Protein aufwiesen. Die Daten aus den aktuellen Labortests sollen Aufschluss geben, ob eine Anpassung des Impfstoffs „Comirnaty“ nötig ist, wenn sich die neue Variante weltweit verbreiten sollte. Biontech rechnet bereits Ende nächster Woche mit Erkenntnissen.

Neues Vakzin innerhalb von sechs Wochen möglich

Das Unternehmen habe bereits vor Monaten zusammen mit dem US-Partner Pfizer Vorbereitungen getroffen, um schnell reagieren zu können. Im Fall einer sogenannten Escape-Variante des Coronavirus könne Biontech das Vakzin innerhalb von sechs Wochen anpassen und innerhalb von 100 Tagen erste Chargen ausliefern. Klinische Studien mit variantenspezifischen Impfstoffen sollen Daten zur Sicherheit und Verträglichkeit erheben. Diese laufen bereits. Bei einer Anpassung kann das Unternehmen somit den Behörden die Werte als Musterdaten vorlegen.

Escape-Varianten sind Virusmutationen, die sich der Wirkung der aktuell verfügbaren Impfstoffe zumindest teilweise entziehen. Da Impfstoffe wie die von Biontech oder Moderna auf dem Botenmolekül mRNA basieren, muss bei der Herstellung hier nur der Bauplan produziert werden, nicht aber das Antigen selbst. Dadurch sind diese schneller herzustellen als herkömmliche Vakzine.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur