Erstmals über 100.000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

In Deutschland wurden zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie über 100.000 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines einzigen Tages gemeldet. Nun geht der Blick auf die Belegung der Krankenhäuser:
Auch wenn die Corona-Zahlen in Deutschland aktuell kräftig ansteigen, ist die Lage in den Kliniken noch vergleichsweise stabil. Symbolfoto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Bodo Schackow
Auch wenn die Corona-Zahlen in Deutschland aktuell kräftig ansteigen, ist die Lage in den Kliniken noch vergleichsweise stabil. Symbolfoto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Bodo Schackow

Corona-Zahlen in Deutschland so hoch wie nie

Die Corona-Zahlen in Deutschland sind so hoch wie nie zuvor. Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wurden über 100.000 Neuinfektionen innerhalb nur eines Tages verzeichnet. So meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) am heutigen Mittwoch (19. Januar 2022) gleich 112.323 Corona-Fälle, die innerhalb der letzten 24 Stunden von den Gesundheitsämtern übermittelt wurden. Das sind rund 32.000 Infektionen mehr als noch vor einer Woche. Auch im Saarland wurde jungst ein Höchstwert verzeichnet.

Auch die Sieben-Tage-Inzidenz erreichte bundesweit einen neuen Höchststand. Diese lag am Mittwoch bei 584,4. Vor einer Woche erreichte die Inzidenz einen Wert von 407,5.

Blick richtet sich auf Lage in den Krankenhäusern

Laut RKI-Präsident Lothar Wieler befinde man sich in einer „neuen Phase der Pandemie“, in der nicht mehr nur die reine Fallzahl der Infektionen entscheidend sei, sondern vielmehr die Zahl der Schwerkranken. Demnach stellt sich nun die Frage, wie sich das erhöhte Infektionsgeschehen auf die Lage in den Krankenhäusern und auf die sogenannte kritische Infrastruktur auswirken wird.

So sieht es aktuell in den Kliniken aus

Bislang hat die Omikron-Welle nicht zu einem Anstieg der Zahl der Corona-Patient:innen auf den Intensivstationen geführt. Diese ist in den vergangenen sechs Wochen sogar deutlich gesunken. Laut Intensivmedizinervereinigung DIVI ist die Zahl der Intensivpatient:innen von rund 5.000 auf zuletzt 2.664 (Stand von Dienstag, 18. Januar 2022) gesunken. Dem RKI zufolge mussten in der vergangenen Zeit zudem nur etwa halb so viele Menschen wegen Corona in eine Klinik eingeliefert werden als noch im November. Allerdings gilt es hier zu beachten, dass sich hohe Infektionszahlen erst mit Verzug auf die Situation in den Kliniken niederschlagen.

Aktuell weniger Ältere infiziert

Die Lage in den Krankenhäusern könnte nach Einschätzung von Expert:innen derzeit auch deshalb entspannter sein, dass sich momentan vergleichsweise wenig ältere Menschen infizieren, die besonders anfällig für schwere Krankheitsverläufe sind. Laut RKI-Daten liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei Menschen ab 80 Jahren bei rund 115. Zum Vergleich: Bei den 5- bis 14-Jährigen liegt die Inzidenz rund zehnmal so hoch.

Sollten sich weiterhin nur wenige Personen aus Risikogruppen infizieren, so sei laut Expert:innen davon auszugehen, dass sich die Omikron-Variante zwar deutlich schneller als die Delta-Variante verbreite. Dafür sei aber insgesamt mit milderen Krankheitsverläufen zu rechnen.

Verwendete Quellen:
– Daten des Robert-Koch-Instituts
– Deutsche Presse-Agentur
– eigener Bericht