„Impfstoffbunkern“ im Saarland? Bachmann weist Vorwurf zurück

Werden im Saarland etwa Biontech-Impfdosen in Lagern gehortet? Entsprechende Berichte weist Gesundheitsministerin Monika Bachmann jedenfalls zurück. Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung besteht ein anderes Problem.
Ministerin Bachmann hat die Vorwürfe des "Impfstoffbunkerns" zurückgewiesen. Fotos: (links) dpa/Karl-Josef Hildenbrand | (rechts) dpa/Christian Charisius
Ministerin Bachmann hat die Vorwürfe des "Impfstoffbunkerns" zurückgewiesen. Fotos: (links) dpa/Karl-Josef Hildenbrand | (rechts) dpa/Christian Charisius

Debatte um Impfstoff im Saarland

„Während die niedergelassenen Ärzte im Saarland kaum Biontech-Impfstoff bekommen, hat die Regierung noch Zehntausende Dosen auf Lager“, hatte die „SZ“ erst kürzlich berichtet. Das soll eine Übersicht des Gesundheitsministeriums aufzeigen. FDP und SPD im Saarland hatten das Ministerium dazu aufgerufen, entsprechend eingelagerte Vakzine den niedergelassenen Ärzt:innen bereitzustellen. Jetzt hat sich Saar-Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) zur Sache zu Wort gemeldet, wie unter anderem der „SR“ berichtet.

Bachmann weist Vorwurf zurück

Dass das Saarland Impfdosen von Biontech horte, habe Bachmann dem Rundfunkbericht zufolge zurückgewiesen. In den Impfzentren des Landes übriggebliebene Vakzine würden verteilt: Die Impfdosen gingen an die kommunalen Impfstationen, so die Politiker gegenüber dem „SR“. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) kümmere sich um die Verteilung des Rests.

Auch KV hält Vorwürfe für falsch

Wie ebenso aus dem Rundfunkbericht hervorgeht, hält auch die KV die Vorwürfe für falsch. KV-Impfkoordinator Joachim Meiser dazu: Schon mehrfach hätte das Saar-Gesundheitsministerium den niedergelassenen Ärzt:innen, die Impfungen durchführen, mit Biontech-Dosen ausgeholfen. Laut „SR“ schließe auch Dr. Dirk Jesinghaus, Leiter des Impfzentrums Ost, aus, dass im Saarland womöglich Vakzine gebunkert werden. 1.800 Dosen seien von Bachmann am Donnerstag an die Praxen im Saarland weitergeleitet worden. Vor allem seien die Vakzine für Booster-Impfungen von 12- bis 17-Jährigen verplant.

KV sieht Problem bei Lieferkette

Wie also kommt der Mangel in den Praxen hierzulande zustande? KV-Impfkoordinator Joachim Meiser zufolge entstehe das Ganze mutmaßlich durch einen Fehler in der Lieferkette, berichtet der „SR“. Meiser gehe aber davon aus, dass die Booster-Kampagne wie geplant bis Ende des Monats zu Ende geführt werden könnte.

Verwendete Quellen:
– Saarländischer Rundfunk
– Saarbrücker Zeitung