Lauterbach: Zugang zu kostenlosen Corona-Bürgertests soll beschränkt werden

Eine Testbude an jeder Ecke, Gratis-Schnelltests für alle, Milliarden-Kosten für den Staat - damit soll bald Schluss sein, zumindest nach dem Willen des Gesundheitsministers. Findet Karl Lauterbach damit Zustimmung auch im Kreis seiner Länder-Kolleg:innen?
Links im Bild: Karl Lauterbach (SPD), Bundesminister für Gesundheit. Fotos: (links) dpa/picture alliance/Michael Kappeler | (rechts) dpa/picture alliance/
Links im Bild: Karl Lauterbach (SPD), Bundesminister für Gesundheit. Fotos: (links) dpa/picture alliance/Michael Kappeler | (rechts) dpa/picture alliance/

Lauterbach: Zugang zu kostenlosen Corona-Bürgertests soll beschränkt werden

Der Zugang zu den kostenlosen Corona-Bürgertests soll nach dem Willen von Gesundheitsminister Karl Lauterbach schon bald deutlich eingeschränkt werden. Nur noch Patient:innen mit Symptomen sollen dafür infrage kommen, dazu andere ausgewählte Gruppen wie Kleinkinder und Schwangere. Dies geht aus der „Corona-Herbststrategie“ des Ministeriums hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuvor hatte das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) darüber berichtet. Gratis-Schnelltests für alle Bürger:innen sind bisher nur bis Ende Juni fix.

Lauterbach (SPD) sagte in der Nacht zum Mittwoch in der ARD-Sendung „Maischberger“ zu den Bürgertests, er hätte diese „gerne eingeschränkter und besser kontrolliert“. Den Ländern hielt er vor, diese wollten die Gratis-Tests zwar weiter haben, sich aber nicht an den Kosten beteiligen.

Kostenlose Tests laut Plan nur noch für diese Gruppen

Kostenlos soll das Testen künftig laut Gesundheitsministerium unter anderem für folgende Fälle und Gruppen bleiben:

  • Präventive Tests in Pflegeheimen und Krankenhäusern
  • eine sich ausbreitende Infektionslage in „Hotspots“
  • Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine
  • Personen mit erhöhten Kontakten, etwa vor Großveranstaltungen

Betrug mit Teststationen

In ganz Deutschland wurden an die kommerziellen Betreiber der Teststationen schon 10,5 Milliarden Euro ausgezahlt. Dabei gab es viel Missbrauch: Ermittler:innen gehen von einer Betrugssumme von mindestens einer Milliarde bis hin zu 1,5 Milliarden Euro aus. Dazu heißt es in dem Strategiepapier: „Durch mehr Kontrollen soll Betrug zurückgedrängt werden.“

Test-Infrastruktur soll dennoch erhalten bleiben

Trotz der Beschränkungen soll eine gut erreichbare Test-Infrastruktur – auch in Apotheken – aufrechterhalten bleiben, schreibt das Ministerium weiter. Auch sollen die Preise für Schnelltests und für PCR-Tests gesenkt werden.

Ab heute Beratungen

Am heutigen Mittwoch beginnen zweitägige Beratungen der Gesundheitsminister in Magdeburg. Die Infektionszahlen sind zuletzt wieder gestiegen.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur