Massive Kritik an Saar-Landesregierung für FFP2-Maskenpflicht

Für die Einführung der FFP2-Maskenpflicht im Einzelhandel und im ÖPNV hagelt es aktuell von vielen Seiten Kritik für die saarländische Landesregierung. Der Handelsverband Saar findet vor allem die Kurzfristigkeit der Regeländerung problematisch. Die FDP bezeichnete den Beschluss als "unüberlegten und überzogenen Schnellschuss".
Auf Tobias Hans (Archivfoto: picture alliance/dpa | Oliver Dietze) hagelt es aktuell massiv Kritik wegen der kurzfristigen Einführung einer FFP2-Maskenpflicht (Symbolfoto: picture alliance/dpa | Jann Philip Gronenberg).
Auf Tobias Hans (Archivfoto: picture alliance/dpa | Oliver Dietze) hagelt es aktuell massiv Kritik wegen der kurzfristigen Einführung einer FFP2-Maskenpflicht (Symbolfoto: picture alliance/dpa | Jann Philip Gronenberg).

Saarländische Landesregierung erntet Kritik für FFP2-Maskenpflicht

Als SOL.DE am gestrigen Dienstagnachmittag vor der offiziellen Verkündung der Beschlüsse des saarländischen Ministerrats von der Einführung einer FFP2-Maskenpflicht im Einzelhandel berichtete, hagelte es bereits massive Kritik in den Kommentarspalten der sozialen Medien. Diese fiel noch deutlicher aus, als bekannt wurde, dass die Pflicht nicht nur für den Einzelhandel, sondern für weitere Bereiche wie beispielsweise den ÖPNV gilt: „In diesen Bereichen gilt ab heute die FFP2-Maskenpflicht im Saarland“.

Saarländischer Handelsverband kritisiert Einführung der FFP2-Maskenpflicht „quasi über Nacht“

In einem Radio-Interview mit dem Rundfunksender „SR 3“ kritisierte nun auch Michael Genth, der Vorsitzende des saarländischen Handelsverbands, die saarländische Landesregierung für ihr Vorgehen. „Die Einführung quasi über Nacht halten wir für sehr problematisch, weil wir uns gewünscht hätten, wenn Entscheidungen getroffen werden, dass man allen Beteiligten die Möglichkeit gibt, sich auf die neue Situation einzustellen“, so Genth. Der saarländische Einzelhandel sei laut Genth „extrem daran interessiert, dass alle sicher einkaufen gehen können“. Es müsse aber auch organisiert und machbar umgesetzt werden. Die Einführung sei hingegen viel zu schnell und man könne sich nicht darauf einstellen, so Genth.

Genth: „Stoffmasken haben wunderbar funktioniert“

Zudem müsse man erklären, warum plötzlich überall – insbesondere in Lebensmittelmärkten – FFP2-Masken eingeführt werden. Laut Genth haben die bisherigen, medizinischen Stoffmasken im Lebensmittel-Einzelhandel, der der am stärksten besuchte von allen sei, in den vergangenen zwei Jahren wunderbar funktioniert. „Warum jetzt über Nacht die FFP2-Masken eingeführt worden sind, ist für mich und für viele Kollegen im Moment schwer nachzuvollziehen“, so Genth gegenüber „SR 3“.

Saar-FDP spricht von „unüberlegtem und überzogenem Schnellschuss“

Mit deutlicheren Worten hat auch die Saar-FDP die Einführung der FFP2-Maskenpflicht kritisiert. So sprach die stellvertretende Landesvorsitzende Angelika Hießerich-Peter von einem „unüberlegten und überzogenen Schnellschuss“. Am Ende müssten laut Hießerich-Peter nun die Unternehmen und deren Angestellten die Probleme ausbaden.

Saar-Linke und Saar-Grüne fordern kostenfreie FFP2-Masken für Geringverdienende

Die Saar-Linken und die Saar-Grünen sehen in der Einführung einer FFP2-Maskenpflicht, die auch für Lebensmittelgeschäfte gilt, vor allem auch eine soziale Härte. Da die FFP2-Masken deutlich teurer als gewöhnliche medizinische Masken seien, müsse man Menschen mit geringem Einkommen die entsprechenden Masken kostenfrei zur Verfügung stellen, so die Forderung der beiden Parteien.

Verwendete Quellen:
– Bericht von „SR3“
– eigener Bericht
– eigene Recherche