Schuss auf Tankstellen-Mitarbeiter in Idar-Oberstein: Anklage wegen Mordes erhoben

Rund vier Monate nach dem tödlichen Schuss auf einen Tankstellen-Mitarbeiter in Idar-Oberstein hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den mutmaßlichen Täter erhoben. Die lautet auf Mord.
Der Angeklagte soll in Idar-Oberstein einen Tankstellen-Mitarbeiter erschossen haben, weil dieser die Maskenpflicht durchsetzen wollte. Archivfoto: Christian Schulz/dpa-Bildfunk
Der Angeklagte soll in Idar-Oberstein einen Tankstellen-Mitarbeiter erschossen haben, weil dieser die Maskenpflicht durchsetzen wollte. Archivfoto: Christian Schulz/dpa-Bildfunk

Im September 2021 feuerte ein 49-Jähriger einen tödlichen Schuss auf den Mitarbeiter einer Tankstelle in Idar-Oberstein ab. Der Anlass: Der 20-Jährige hatte ihn mehrfach auf die Corona-Maskenpflicht hingewiesen. Die Staatsanwaltschaft hat den mutmaßlichen Täter nun wegen Mordes angeklagt. Das teilte der leitende Oberstaatsanwalt Gerd Deutschler am heutigen Dienstag (25. Januar 2022) in Bad Kreuznach mit.

49-Jähriger tötete Mitarbeiter nach Wortwechsel mit Kopfschuss

Den Ermittlungen zufolge hatte der 49-Jährige an der Tankstelle Bier kaufen wollen, ohne dabei eine Maske zu tragen. Daher kam es an der Kasse zu einem kurzen Wortwechsel mit dem jungen Mann, der als Aushilfe dort jobbte. Im Zuge der Diskussion zog der Kunde einen Revolver aus der Hosentasche und tötete den 20-Jährigen mit einem Kopfschuss. Dieser war sofort tot.

Beschuldigter lehnt die Corona-Maßnahmen ab

Der Deutsche, der zuvor nicht polizeibekannt war, hatte die Tat gestanden. Er erklärte nach seiner Festnahme, dass er die Corona-Maßnahmen ablehne. Die Pandemie habe ihm darüber hinaus zugesetzt. Die Ermittlungen stützten laut aktueller Mitteilung diese Aussage. Demnach sei die „nachdrückliche Ablehnung der zur Bekämpfung der Corona-Pandemie ergriffenen Maßnahmen“ des 49-Jährigen „mitursächlich für die Tatbegehung“.

Derzeit schweigt der mutmaßliche Täter

Da der junge Tankstellen-Mitarbeiter diese Regeln durchsetzen wollte, habe der Beschuldigte diesen „als mitverantwortlich für die Gesamtsituation angesehen“, so die Anklagebehörde. Aktuell mache der selbstständige Softwareentwickler aus Idar-Oberstein von seinem Schweigerecht Gebrauch. Noch steht nicht fest, wann der Prozess gegen ihn vor dem Landgericht Bad Kreuznach beginnt. Bundesweit hatte die Tat Entsetzen und Anteilnahme ausgelöst.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur