Bericht: Lafontaine wollte SPD und Linke wiedervereinigen

Ex-Linken- und SPD-Chef Oskar Lafontaine wollte die Parteien offenbar wieder zusammenführen. Warum er mit diesem Plan bei Martin Schulz scheiterte:
Lafontaine wollte die SPD und die Linken wiedervereinigen. Foto: BeckerBredel
Lafontaine wollte die SPD und die Linken wiedervereinigen. Foto: BeckerBredel

Der frühere Linken-Vorsitzende Oskar Lafontaine hat nach eigenen Angaben versucht, seine Partei wieder mit der SPD zusammenzuführen. „Ich habe das immer gewollt“, sagte Lafontaine der Wochenzeitung „Die Zeit“ nach einer Meldung vom Mittwoch (2. Februar 2022). „Aber ich bin nicht weit gekommen.“

Lafontaine traf sich mit Schulz

2017 habe er sich mit dem damaligen SPD-Vorsitzenden Martin Schulz getroffen. Man sei sich eigentlich in den meisten Punkten einig gewesen, sagte Lafontaine laut „Zeit“. „Nur nachher kam halt zu wenig.“ Schulz bestätigte der Zeitung das Treffen, sagte aber, vor allem in der Außenpolitik habe Lafontaine Bedingungen gestellt, die nicht ohne weiteres zu erfüllen gewesen seien. Ein weiteres Treffen habe es nicht gegeben.

Lafontaine über Linke: „Das ist traurig“

Über die Linke sagte Lafontaine dem Wochenblatt: „Das Ziel bei der Gründung der Linken war es, die Lebensbedingungen der Menschen, die nicht auf der Sonnenseite stehen, zu verbessern. Aber außer geringfügigen Korrekturen konnten wir nichts bewegen. Das ist traurig.“

Lafontaine war jahrzehntelang in der SPD und zeitweise deren Vorsitzender sowie Kanzlerkandidat. In der rot-grünen Koalition unter Bundeskanzler Gerhard Schröder wurde er 1998 Bundesfinanzminister. 1999 gab Lafontaine überraschend alle politischen Ämter auf. 2005 wechselte er von der SPD in die neu gegründete Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG), die später in der Partei Die Linke aufging.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur