Das sind die größten Mogelpackungen – Versteckte Preiserhöhungen auf Rekordniveau

Mit alten Verpackungen einkaufen gehen, um die Größen zu vergleichen? Das macht wohl kaum jemand. Genau darauf setzen Anbieter, die den Inhalt ihrer Packungen diskret schrumpfen lassen. Diese Produkte sind besonders oft negativ aufgefallen:
Laut Verbraucherzentrale befinden sich versteckte Preiserhöhungen auf einem neuen Rekordniveau. Symbolfoto: Sven Hoppe/dpa-Bildfunk
Laut Verbraucherzentrale befinden sich versteckte Preiserhöhungen auf einem neuen Rekordniveau. Symbolfoto: Sven Hoppe/dpa-Bildfunk

Versteckte Preiserhöhungen lassen sich nicht immer erkennen, es gibt aber Hinweise

Sind auf Verpackungen Aufdrucke wie „New Size“ oder „Neue Form für feineren Genuss“ abgedruckt, sollten die Alarmglocken schrillen. Was sich im ersten Moment nach verbraucherfreundlichen Vorteilen anhört, könnten versteckte Preiserhöhungen sein. Darauf weisen die Verbraucherzentrale Hamburg und die Stiftung Warentest in der Zeitschrift „test“ (Ausgabe 09/2023) hin.

Die Verbraucherschützer raten, sich die Inhaltsmengen von Produkten, die man öfter kauft, zu notieren. Skepsis sei auch bei Innovationen, Preisaktionen, modernerer Aufmachung, neuen Sorten oder Maxigrößen angebracht. Sie könnten teurer sein als das gewohnte Produkt, das mitunter nur ein Regal weiter steht.

Was bedeutet „Shrinkflation“?

Weniger Inhalt in kaum merkbar veränderter Packung nennt sich Shrinkflation. Der Begriff setzt sich aus dem englischen Wort „shrink“ für „schrumpfen“ und Inflation zusammen. Illegal sei das nicht, aber eine Kostenfalle, so die Verbraucherschützer. Sie sammelten Beispiele:

Das sind die größten Mogelpackungen

  • Das Kakaopulver Suchard Express schrumpft von 500 auf 400 Gramm – und ist damit 25 Prozent teurer
  • Beim Eis am Stiel von Milka und Oreo finden sich nicht nur ein Stück weniger im Karton, sondern bei jedem ist auch noch das Gewicht geschrumpft. Das bedeutet: 48 Prozent beziehungsweise 63 Prozent Preissteigerung
  • Das Duschgel Duschdas Sport hat weniger Inhalt und wird gleichzeitig teurer – plus 22 Prozent
  • Die aktuelle „Mogelpackung des Monats“ der Verbraucherzentrale Hamburg (September 2023), die Mundspülung Listerine von Johnson & Johnson, ist ebenfalls eine doppelte Preiserhöhung und um mehr als 33 Prozent teurer geworden

„Die meisten der von uns gezeigten Beispiele übertreffen bei weitem die Inflationsrate“, sagte Ina Bockholt von der Stiftung Warentest. Die Inflation lag für Lebensmittel im Juli 2023 bei 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– Mitteilung der Verbraucherzentrale