Das waren 2022 die beliebtesten Babynamen

Hunderttausende Eltern grübeln Jahr für Jahr, welchen Namen ihr Kind tragen soll. Viele lassen sich dabei von Rankings leiten. In die aktuelle Top-10-Liste der beliebtesten Vornamen ist Bewegung gekommen:
Listen mit den beliebtesten Vornamen wurden jetzt veröffentlicht. Foto: Fabian Strauch/dpa-Bildfunk
Listen mit den beliebtesten Vornamen wurden jetzt veröffentlicht. Foto: Fabian Strauch/dpa-Bildfunk

Zumindest etwas Bewegung gibt es in der aktuellen Top-10-Liste der beliebtesten Vornamen. Während bei den Mädchen der Name Emilia weiterhin auf Platz 1 des Rankings des Vornamen-Experten Knud Bielefeld steht, ist Noah nach 2020 nun erneut an der Spitze gelandet. „Beide Namen sind schon länger in den Top Ten“, sagte Bielefeld der Deutschen Presse-Agentur. Der Hobby-Namensforscher hat sein Ranking am Freitag veröffentlicht, es liegt der dpa vor. Im vergangenen Jahr hatte der Name Matteo den Spitzenplatz bei den Jungen belegt.

Gleichzeitig ist ein neuer Name unterwegs in die Spitzengruppe. „Aufsteiger unter den Top-Namen ist der Jungenname Theo. Der ist in den letzten Jahren stetig an die Spitze gestiegen und jetzt schon auf Platz sechs.“ Dafür ist der jahrelang enorm beliebte Name Ben noch weiter abgesackt. Neun Jahre lang stand der Jungen-Vorname auf Platz 1, bis er 2020 von dort verdrängt wurde. Mittlerweile ist er nur noch auf Platz 10 der bundesweiten Auswertung zu finden. „Der scheint jetzt so langsam aus der Mode zu kommen und auch langjährige Top-Namen wie Lukas oder Luka verschwinden langsam aus den Vornamen-Listen.“

Die beliebtesten Jungennamen 2022 in Deutschland


Die beliebtesten Jungennamen 2022 im Saarland


Auch beim Blick in den hinteren Teil der Tabelle kann Bielefeld einen Vornamen ausmachen, der immer beliebter wird. „Noch nicht in den Top Ten, aber sehr stark aufgestiegen ist der Name Nelio.“ Auf der Suche nach den Gründen hat der Namen-Experte durchaus eine Vermutung: „Das scheint daran zu liegen, dass die Unterhaltungskünstlerin und Influencerin Dagi Bee Ende letzten Jahres ihren Sohn so genannt hat.“

Auf der Suche nach Zusammenhängen seiner Statistik mit Ereignissen des Jahres hat sich Knud Bielefeld die Entwicklung des Namens Layla angeschaut und war überrascht. „Ich habe nicht gedacht, dass es so viele Eltern gibt, die ihre Tochter so nennen.“ Der umstrittene Partyschlager „Layla“ von DJ Robin und Schürze war im Sommer heiß diskutiert und öfter (vergeblich) auf Volksfesten verboten worden.

In der Beliebtheitsskala der Mädchennamen ist er deshalb weder auffällig abgesackt oder nach oben geklettert, wie Bielefeld weiter sagte. „Das hat sich kaum ausgewirkt. Der Name ist kaum seltener vergeben worden als in den Vorjahren.“

Die beliebtesten Mädchennamen 2022 in Deutschland


Die beliebtesten Mädchennamen 2022 im Saarland


Und Knud Bielefeld hat zudem einen Trend bei der Wahl der Vornamen für Mädchen und Jungen ausgemacht. „Es gibt da einen großen Trend und das sind vokalreiche Namen, die keine anderen Konsonanten haben als das M, N und L.“ Ein Großteil der Namen folge diesem Muster und der Siegername Emilia passe hervorragend dazu.

Generell sei es weiterhin so, dass es bei der Namenswahl auch deutliche regionale Unterschiede gibt. „Nach wie vor werden die Namensmoden im Süden langsamer angenommen. Da halten sich die alten Namen noch ein bisschen länger, so wie Lukas oder Maximilian.“ Im Norden seien die Eltern ein bisschen innovativer und da seien dann eher skandinavische Namen verbreitet.

Erstnamen-Daten aus 423 Städten ausgewertet

Für die bundesweite Auswertung haben Bielefeld und sein kleines Team auf Erstnamen-Daten aus 423 Städten zurückgegriffen. Zwei Drittel der Daten kommt von Standesämtern und der Rest aus Babygalerien von Geburtskliniken. Bielefeld hat eigenen Angaben zufolge etwa 250.000 Geburtsmeldungen erfasst. Das entspricht etwa 34 Prozent der in Deutschland geborenen Babys.

Eine ähnliche Statistik mit nach eigenen Angaben rund 90 Prozent aller Daten von den Standesämtern gibt auch die Gesellschaft für Deutsche Sprache heraus – jedoch später als Knud Bielefeld.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur