Höchste Zahl gemeldeter Corona-Toter seit Februar

Die Zahl der Corona-Toten ist so hoch wie seit einem dreiviertel Jahr nicht mehr. Gleichzeitig scheint es weniger Ansteckungen zu geben. Doch die Lage ist unübersichtlich.
Die Zahl der Corona-Toten ist so hoch wie seit einem dreiviertel Jahr nicht mehr. Foto: dpa-Bildfunk/Bernd Wüstneck
Die Zahl der Corona-Toten ist so hoch wie seit einem dreiviertel Jahr nicht mehr. Foto: dpa-Bildfunk/Bernd Wüstneck

Höchste Zahl gemeldeter Corona-Toter seit Februar

Die Zahl der binnen eines Tages gemeldeten Corona-Toten hat den höchsten Stand seit neun Monaten erreicht. Die Gesundheitsämter übermittelten dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen 24 Stunden 446 Fälle von Menschen, die an oder mit Corona gestorben sind, wie aus RKI-Zahlen von Mittwochmorgen (1. Dezember 2021) hervorgeht. Ein höherer Wert wurde zuletzt am 20. Februar erreicht (490). Mit Blick auf den aktuellen Wert ist zu bedenken, dass sich die Zahl der Todesfälle verzögert zur Zahl der Neuinfektionen entwickelt, da zwischen Infektion und Tod einige Zeit vergeht. Es dürften also in den kommenden Tagen noch höhere Werte erreicht werden.

Positiver Effekt der Impfungen

Momentan ist die Zahl der täglich übermittelten Corona-Toten noch weniger als halb so groß wie zum Höhepunkt der zweiten Corona-Welle Ende vergangenen Jahres – und das, obwohl es momentan wesentlich mehr Ansteckungen gibt als damals. Expert:innen führen das auf den positiven Effekt der Impfung zurück, die wirksam vor schweren Krankheitsverläufen schützt. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI im Laufe des Dienstags 67.186 neue Corona-Fälle – in etwa so viele wie vor einer Woche.

Bundesweite Inzidenz sinkt

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sank zum zweiten Mal in Folge. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche am Mittwochmorgen mit 442,9 an (Vorwoche: 404,5; Vormonat: 118,0). Am Montag war ein Höchstwert von 452,4 erreicht worden, am Dienstag hatte der Wert leicht darunter bei 452,2 gelegen.

Auch der sogenannte 7-Tage-R-Wert – eine Art Ansteckungsindikator – ist mit 0,89 vergleichsweise niedrig. Ein R-Wert von 0,89 bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 89 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor etwa acht bis 16 Tagen ab. Liegt er anhaltend unter 1, sinken die Fallzahlen. Zum Vergleich: Vor einer Woche gab das RKI den Wert noch mit 1,01 an.

Es ist allerdings unklar, ob Inzidenz und R-Wert noch das tatsächliche Infektionsgeschehen widerspiegeln. Denkbar wäre beispielsweise auch, dass die hohe Zahl positiver Corona-Nachweise das Erfassungs- und Meldesystem ans Limit bringt. So warnte der Verband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) davor, dass Labore in manchen Regionen „schlichtweg an den Grenzen des Leistbaren“ seien, was das Auswerten von Corona-Tests angeht. Dazu gehörten Sachsen, Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur