Letzte Rettung für Galeria: Gläubiger stimmen Insolvenzplan zu

Um das Unternehmen zu retten, will die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof rund 50 Filialen schließen – auch in Saarbrücken. Nun hat auch die Gläubigerversammlung den Plänen zugestimmt. Man erhofft sich eine Rückkehr in die Erfolgsspur.
Galeria Karstadt Kaufhof befindet sich in der Schieflage. Foto: dpa-Bildfunk
Galeria Karstadt Kaufhof befindet sich in der Schieflage. Foto: dpa-Bildfunk

Gläubiger stimmen Galeria-Insolvenzplan zu

Am heutigen Montag (27. März 2023) hat die Gläubigerversammlung von Galeria Karstadt Kaufhof dem Insolvenzplan zur Rettung der Warenhauskette zugestimmt. Diese sehen die Schließung von 47 der 129 Filialen vor. Rund ein Viertel der zuletzt rund 16.000 Mitarbeiter:innen verlieren ihren Job. Auch für die Kaufhof-Filiale in Saarbrücken bedeuten die Pläne das Aus. Karstadt am St. Johanner Markt dagegen soll bleiben.

Gläubiger müssen auf über 1,3 Milliarden Euro verzichten

Dank der Zustimmung der Gläubiger ist die Zukunft des Unternehmens nun vorerst gesichert. Jedoch müssen die Lieferanten, Vermieter und sonstigen Gläubiger so auf mehr als 1,3 Milliarden Euro verzichten. Sie erhalten voraussichtlich nur 2 bis 3,5 Prozent des geschuldeten Geldes. Auch der Bund wird von den rund 680 Millionen Euro Unterstützung in der Corona-Pandemie wohl einen Großteil abschreiben müssen.

„Beste Chancen für Rückkehr in die Erfolgsspur“

Trotz der hohen finanziellen Einbußen gab es für die Gläubiger kaum eine andere Wahl, als dem Plan zuzustimmen. Bei einer Ablehnung des Insolvenzplans hätten sie wohl überhaupt nichts von ihrem Geld wiedergesehen. Galeria hätte zudem die Stilllegung der Geschäfte gedroht. „Der Sanierungsplan und damit das Konzept vom Warenhaus der Zukunft geben Galeria Karstadt Kaufhof beste Chancen für eine Rückkehr in die Erfolgsspur„, so der Bevollmächtigte Arndt Geiwitz.

Personalabbau in übrigen Filialen – auch in Saarbrücken?

Neben der Reduktion auf 82 Kaufhäuser steht jedoch auch in den übrigen Filialen ein Personalabbau an. Laut Verdi soll die Belegschaft um etwa ein Fünftel reduziert werden, um Kosten zu sparen. Für die einzelnen Standorte wolle man individuelle Lösungen finden. Wie der SR berichtet, steht noch nicht fest, wie sich diese Pläne auf die 120 Beschäftigten im Saarbrücker Karstadt auswirken werden.

Amtsgericht Essen muss Insolvenzplan noch bestätigen

Um in Kraft zu treten, muss das Amtsgericht Essen den Insolvenzplan noch formell bestätigen. Noch im Laufe des ersten Halbjahres 2023 soll das Verfahren enden. Der Galeria-Gesellschafter hat zugesagt, dann bis zu 200 Millionen Euro in die Sanierung des Unternehmens zu investieren.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– Saarländischer Rundfunk