Nacht der Sternschnuppen steht bevor: Wo ihr sie (mit Glück) im Saarland am besten erleben könnt

Astronomie-Fans können sich dieses Wochenende wieder auf ein Schauspiel am Himmel freuen: Der Meteorstrom der Lyriden erreicht seinen Höhepunkt. Sternengucker im Saarland brauchen aber Glück beim Wetter.
Jedes Jahr im April sind die Lyriden zu sehen. Foto: Daniel Reinhardt/dpa-Bildfunk
Jedes Jahr im April sind die Lyriden zu sehen. Foto: Daniel Reinhardt/dpa-Bildfunk

Höhepunkt der Lyriden in der Nacht auf Sonntag

Der alljährlich im Frühjahr auftretende Meteorstrom der Lyriden wird dieses Jahr in der Nacht zum Sonntag (23. April 2023) seinen Höhepunkt erreichen. „Die stärkste Aktivität wird für drei Uhr vorhergesagt“, berichtete Sven Melchert von der Vereinigung der Sternfreunde im hessischen Heppenheim.

Wohl viele Wolken am Himmel

Allerdings stehen die Chancen für einen Blick auf die Sternschnuppen nicht gut, denn in der Nacht zieht aus Richtung Westen ein Tief mit Wolken und Regen über Deutschland hinweg. „Da braucht es Glück“, sagte der Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach, Adrian Leyser.

Zweite Nachthälfte könnte in Westdeutschland klarer sein

In der ersten Nachthälfte kann nur im äußersten Osten zwischen Vorpommern und Ostsachsen der Himmel klar sein, in der zweiten Nachthälfte sind im Westen immer mal wieder Lücken zwischen den Wolken möglich. Ohne Wolken wäre die Nacht ideal, um möglichst viele Sternschnuppen sehen zu können, wie der Fachmann Melchert erklärte. Denn der Nachthimmel ist dank des Neumonds kurz zuvor sehr dunkel, sodass auch schwächere Sternschnuppen zu sehen sein würden.

Sternguck-Tipps im Saarland

Die besten Chancen zum Betrachten hat man auf Anhöhen. Im Saarland gehören dazu etwa der Schimmelkopf bei Weiskirchen, der Dollberg bei Nonnweiler oder der Winterberg in Saarbrücken. Keine solche Anhöhe in der Nähe? Dann sollte man einen Ort wählen, an dem keine Gebäude, Bäume oder Ähnliches den Blick auf die Sonne verdecken. Eine Umfrage unter SOL.DE-Leser:innen hatte gezeigt, dass sich von diesen Orten gut Himmelsbeobachtungen machen lassen:

  • Alm in Landsweiler-Reden
  • Brudermannfeld bei Gräfinthal-Mandelbachtal
  • Eschberg in Saarbrücken
  • Galgenturm in Elversberg
  • Osterbrücken
  • Rastpfuhl in Saarbrücken
  • Schaumberg bei Theley
  • Schlossberg-Höhlen in Homburg
  • Sternwarte Peterberg bei Nonnweiler
  • Teufelsburg in Überherrn
  • Wickersberg in Saarbrücken
  • Wogbachtal-Hütte in Ensheim

Im Kreis St. Wendel gibt es seit neuestem sogenannte „Sternguckerplätze“, die sich gut zum Beobachten des Himmels eignen. Die sechs Standorte findet ihr hier: Ungestört den Nachthimmel bestaunen: St. Wendel richtet „Sternguckerplätze“ ein.

Meteoride verglühen in der Atmosphäre

Die Meteoride der Lyriden tauchen mit einer Geschwindigkeit von rund 180.000 Kilometer pro Stunde in die Erdatmosphäre ein und verglühen, so bringen sie die umgebende Luft zum Leuchten – sichtbar ist dies als über den Himmel huschende Sternschnuppen. „Theoretisch treten pro Stunde rund 20 Sternschnuppen der Lyriden auf, das ist immerhin eine alle drei Minuten. In der Praxis muss man sich meist mit weniger zufriedengeben“, sagte Melchert.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– eigene Berichte