Ungestört den Nachthimmel bestaunen: St. Wendel richtet „Sternguckerplätze“ ein
Ungestörte Sicht in den Nachthimmel teils schwierig
Wer etwa in Sternschnuppennächten im Saarland schon mal nach einem guten Ort fürs In-Den-Himmel-Schauen gesucht hat, könnte bemerkt haben, dass das teils leichter klingt als es tatsächlich ist. Fehlende Sitzgelegenheiten, Bäume und vor allem Lichtverschmutzung stören vielerorts die Sicht auf die Sterne.
Sternguckerplätze in St. Wendel mit Liegen und Karten
Der Landkreis St. Wendel hat daher nun eigens sogenannte „Sternguckerplätze“ eingerichtet. An den sechs Standorten finden sich Polarsternfinder, Fernglas- und Teleskopaufsetzer sowie Infotafeln über die Sternbilder – natürlich unter freiem Himmel. Zudem sind dreh- und kippbare Wellenliegen aufgestellt, von denen sich der Himmel bequem beobachten lässt. Die Plätze liegen an der Bosener Mühle am Bostalsee, dem Momberg in Oberthal-Gronig, der Nahequelle in Nohfelden-Selbach, Nonnweiler-Kastel, Nonnweiler-Schwarzenbach und an der Sternwarte Peterberg.
Wirtschaftsministerium investiert in neuen Anziehungspunkt
Am heutigen Dienstag (28. März 2023) weihte Wirtschaftsminister Jürgen Barke gemeinsam mit dem ersten Beigeordneten des Landkreises, Dennis Meisberger, die ersten Beobachtungsplätze an der Bosener Mühle ein. „Von hier aus hat man einen grandiosen Blick auf tausende leuchtende Sterne, die Milchstraße und vorbeiflitzende Sternschnuppen. Damit schaffen wir einen weiteren tollen Anziehungspunkt im Nordsaarland“, meint Barke. Das Wirtschaftsministerium übernimmt 150.000 Euro von den 157.000 Euro Gesamtkosten des Projekts.
Schirmherr des Projektes ist Astronaut Matthias Maurer
Laut Meisberger wolle man mit dem Projekt die nächtliche Lichtverschmutzung minimieren. „Das ist gut für die Umwelt, für das Klima, für die Menschen, das birgt zudem touristische Potenziale.“ Zudem passten die Plätze zum Sankt Wendeler Land, aus dem auch Astronaut und Schirmherr Matthias Maurer stammt. Nachts sei es eine der dunkelsten Regionen im Saarland.
Keine Taschenlampen oder Besuche bei Gewitter
Damit das auch so bleibt, sollten Besucher:innen der Sternguckerplätze auf Lichtquellen wie Taschenlampen möglichst verzichten. Diese stören nicht nur die Sicht, sondern auch viele Tiere in den Hecken, Sträuchern und Bäumen. Mitbringen sollte man dagegen warme Kleidung und ein Fernglas. So spektakulär der Blick auch sein mag: Bei einem Gewitter ist von einem Besuch an den Plätzen abzuraten. Der Mast des Polarsternfinders sei ein idealer Blitzfänger.
Wann sind Sternschnuppen zu sehen?
Die erste Gelegenheit an den Sternguckerplätzen Sternschnuppen zu zählen, bietet sich wohl vom 14. bis 30. April 2023. Dann ziehen die Lyriden über den Nachthimmel. Die meisten Meteore sind allerdings erst mit den Perseiden im August oder den Geminiden im Dezember zu erwarten.
Verwendete Quellen:
– Landkreis St. Wendel
– Eigene Recherche