Streik bremst Zugreisende im Saarland aus

Bahnreisende und Pendler brauchen wieder starke Nerven. Die Lokführer der Deutschen Bahn streiken erneut im laufenden Tarifkonflikt - zum ersten Mal im noch neuen Jahr.
Die Bahn streikt. Foto: dpa-Bildfunk
Die Bahn streikt. Foto: dpa-Bildfunk

Züge fahren nach Notfahrplan

Der Streik der Lokführergewerkschaft GDL bei der Deutschen Bahn hat im Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr in Rheinland-Pfalz und im Saarland zu starken Einschränkungen geführt. Die Züge verkehrten am Mittwochmorgen (10. Januar 2024) nach einem Notfahrplan, sagte eine Bahnsprecherin. Es komme bundesweit zu Verspätungen und Zugausfällen. Der Notfahrplan laufe mit einem stark reduzierten Angebot.

Bahnstreik noch bis Freitag

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat ihre Mitglieder zu einem dreitägigen Arbeitskampf im Personennahverkehr aufgerufen. Der Streik im Personenverkehr der Bahn begann am Mittwochfrüh um 02.00 Uhr. Im Güterverkehr begann der Ausstand schon am Dienstagabend (18.00 Uhr). Im Fernverkehr fuhren nach Angaben eines Bahn-Sprechers bundesweit etwa ein Fünftel der Züge.

Geplantes Ende des Arbeitskampfes ist am Freitagabend um 18.00 Uhr. Am Dienstagabend war der Konzern am Landesarbeitsgericht in Frankfurt auch in zweiter Instanz mit dem Versuch gescheitert, den Streik juristisch stoppen zu lassen. Im Güterverkehr hatten zuvor bereits erste Lokführer die Arbeit ungeachtet der ausstehenden Gerichtsentscheidung niedergelegt.

Darum geht’s im Tarifstreit

Die Bahn und die GDL verhandeln seit Anfang November über neue Tarifverträge. Hauptknackpunkt ist die Forderung der GDL nach einer Senkung der Wochenarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich. Dies lehnt die Bahn ab. Im laufenden Tarifkonflikt zwischen der Deutschen Bahn und der GDL ist es der dritte und bislang längste Streik.

Die Deutsche Bahn teilte mit, der Notfahrplan sichere nur ein sehr begrenztes Zugangebot. Im Rhein-Main-Gebiet etwa sollen die teils bis nach Rheinland-Pfalz fahrenden S-Bahnen nur im Stundentakt unterwegs sein, der Verkehr der Linie S9 soll eingestellt werden.

Wo mit Einschränkungen zu rechnen ist

Der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN), dessen Gebiet sich bis in die Pfalz und nach Rheinhessen erstreckt, wies ebenfalls auf zu erwartende Ausfälle und Verspätungen hin. Der Rhein-Nahe Nahverkehrsverbund (RNN) mit seinem Gebiet von Rheinhessen bis in den Kreis Birkenfeld rechnete diesmal mit noch mehr Zugausfällen als bei vorangegangenen Warnstreiks im November und Dezember.

Welche Linien fahren

Während des Streiks fahren im Saarland laut DB folgende Linien:

  • S1 Homburg (Saar) – Mannheim – Heidelberg – Osterburken: 2-Stunden-Takt (Ausfall auf dem Streckenabschnitt zwischen Kaiserslautern und Homburg)
  • RE1 Koblenz – Trier – Saarbrücken – Kaiserslautern – Mannheim: Regelfahrplan (Ausfall auf dem Streckenabschnitt zwischen Koblenz und Saarbrücken)
  • RE11 Luxemburg – Trier – Saarbrücken – Kaiserslautern – Mannheim: Regelfahrplan (Ausfall auf dem Streckenabschnitt zwischen Saarbrücken und Mannheim)
  • RE18 Saarbrücken – Forbach – Metz-Ville: Regelfahrplan (kurzfristige Ausfälle möglich)
  • RE19 Saarbrücken – Saargemünd – Straßburg: Regelfahrplan (kurzfristige Ausfälle möglich)
  • RB68 Pirmasens – Zweibrücken – Saarbrücken: 2-Stunden-Takt
  • RB70 Kaiserslautern – Homburg – Saarbrücken – Dillingen – Merzig: Regelfahrplan (Ausfall auf dem Streckenabschnitt zwischen Saarbrücken und Merzig)
  • RB71 Trier – Saarbrücken – Homburg (Saar): Regelfahrplan (kurzfristige Ausfälle möglich)

Private Bahnunternehmen wie Vlexx und Vias sind nicht direkt vom Streik betroffen. Vlexx bedient unter anderem Strecken von Frankfurt via Rheinland-Pfalz nach Saarbrücken, Linien in der Pfalz und entlang des Mittelrheins. Sollten aber Fahrdienstleiter in Stellwerken die Arbeit niederlegen, können dort gar keine Züge mehr fahren. Größere Beeinträchtigungen an Stellwerken waren nach Angaben einer Sprecherin zunächst nicht bekannt.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– Website Deutsche Bahn