Strom sparen: 6 einfache Tipps, die bares Geld wert sind

36 Prozent höhere Stromkosten kommen laut dem Vergleichsportal "Check24" aktuell durchschnittlich auf Haushalte zu. Selten hat sich Stromsparen also mehr ausgezahlt - und so geht's.
Mit diesen Tipps gelingt Stromsparen. Foto: picture alliance/dpa | Jens Kalaene
Mit diesen Tipps gelingt Stromsparen. Foto: picture alliance/dpa | Jens Kalaene

Die Geräte richtig ausstecken, Deckel auf den Kochtopf: Viele solcher Tipps zum Energiesparen im Haushalt klingen banal. Sind sie auch. Aber sie sparen bares Geld. Vor allem jetzt, wo die Strompreise bei vielen Versorgern stark erhöht werden. Wer einen neuen Vertrag abschließen muss, muss erheblich tiefer in die Tasche greifen.

Laut Vergleichsportal „Check24“ muss ein Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 5.000 Kilowattstunden für einen im Februar neu abgeschlossenen Vertrag im Schnitt 2.053 Euro pro Jahr zahlen. Ein Jahr zuvor waren es 1.509 Euro – ein Plus von 36 Prozent. Auch für Bestandskund:innen steigen teils die Preise und damit die Abschläge.

Sparen ganz schmerzlos

Die folgenden Tipps zum Stromsparen lassen sich im Alltag leicht umsetzen und sie tun nicht weh. Über das Jahr gerechnet spart man eine hübsche Summe. Und noch ein guter Grund, es damit zu versuchen: Man muss kein Geld investieren, etwa um stromsparende Geräte anzuschaffen.

Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft „co2online“ hat Berechnungen angestellt, wie viele Euros sich mit bestimmten Maßnahmen sparen lassen – basierend auf den jährlichen Durchschnittswerten des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) für 2021. Das waren 32,16 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Bei den aktuell steigenden Preisen dürfte die Einsparsumme also noch höher liegen:

Bis zu 115 Euro pro Jahr: Elektrogeräte ganz ausschalten

Steht der Fernseher immer im Stand-by? Steckt das Ladekabel immer in der Steckdose, auch wenn das Smartphone nicht dranhängt? Das machen viele. Dabei tut es uns nichts, auch den Ausknopf am Gerät noch zu drücken oder das Kabel ganz zu ziehen.

Das heißt konkret: Es sollte kein leuchtendes kleines Lämpchen an Elektrogeräten anbleiben. Denn dieses signalisiert den Stand-by- oder Ruhemodus. Auch bleiben alle anderen Geräte ohne Lämpchen am besten nicht angesteckt, wenn man sie nicht gerade benutzt. Praktisch sind hier Steckdosenleisten mit einem Schalter, über den man über Nacht mehrere Geräte schnell vom Netz nehmen kann.

Zwar haben vor allem ältere Geräte einen möglicherweise hohen Stand-by-Verbrauch. Neuere Geräte dürfen laut EU-Vorgabe nur noch eine maximale Leistungsaufnahme von 0,5 Watt haben, so die Verbraucherzentralen. Aber: Die Vorgabe gilt nicht für Geräte, die mit einem Netzwerk verbunden sind, also etwa Smart-TV und Spielekonsolen.

Bis zu 57 Euro pro Jahr: Spar-Programme der Waschmaschine

Es ist nur eine andere Taste an der Waschmaschine oder eine Zusatzeinstellung, die ihr drücken müsst – und schon spart ihr pro Jahr bis zu 33 Euro ein: Durch die Nutzung der Öko- oder Eco-Einstellungen der Waschmaschine statt der Schnell- und normalen Waschprogramme. Einen kleinen Nachteil gibt es allerdings: Die Programme benötigen mehr Zeit, die Maschine läuft also länger. Allermeistens kann man auch auf eine Vorwäsche verzichten, das sind weitere rund sieben Euro pro Jahr und ein schnellerer Waschgang.

Bis zu 17 weitere Euro im Jahr lassen sich einsparen, wenn man mit 30 statt mit 60 Grad wäscht (bei angenommenen zwei Waschgängen pro Woche). Und das macht der Wäsche in den meisten Fällen nicht mal etwas aus: Die Waschmittel und Geräte sind längst so gut, dass sie auch bei niedrigen Temperaturen den üblichen Dreck packen.

Bis zu 83 Euro pro Jahr: Eco-Programm der Spülmaschine

Auch viele Spülmaschinen haben Eco-Programme. Wer jeden Tag einmal damit statt im üblichen Programm spült, kann den Berechnungen zufolge rund 83 Euro pro Jahr einsparen.

Bis zu 20 Euro pro Jahr: Deckel auf Kochtopf

Liegt ein passender Deckel auf dem Kopftopf und verwendet man Kochgeschirr, das zur Größe der Herdplatte passt, kann weder aus dem Topf noch von der Herdplatte Wärme ungenutzt verfliegen. Hier liegt ein Einsparpotenzial von rund 20 Euro im Jahr. „Co2online“ empfiehlt sogar, dass der Durchmesser des Kochgeschirrs etwas größer sein kann als der Durchmesser der Herdplatte.

Bis zu 20 Euro pro Jahr: Herd und Ofen früher abschalten

Gerichte werden auch fertig, wenn man den Herd und Ofen früher abschaltet und deren Restwärme nutzt. So spart man besonders bei älteren und trägen Elektrokochplatten Geld.

Beim Backofen kann man noch weitergehen: Die wenigsten Gerichte brauchen einen bereits vorgewärmten Ofen. Auflauf, Pizza und Kuchen können auch direkt reinkommen, es verlängern sich nur die Gar- und Backzeiten.

Bis zu 122 Euro pro Jahr: Warmwasser-Grundeinstellung verändern

Wer die Grundtemperatur seines Warmwassers, die über einen elektronischen Durchlauferhitzer oder Untertischspeicher gesteuert wird, herunterregelt, kann rund 37 Euro im Jahr sparen. Das klingt erst mal nach einem Komfortverlust, ist es aber meist gar nicht. Denn man wäscht sich nicht gleich kalt. Zum Vergleich: Angenehm warmes Bade- und Duschwasser hat in der Regel nur rund 40 Grad.

„CO2online“ rät daher in Bad und Küche zu einer Einstellung auf 60 Grad. Das kann gut zehn Prozent Stromkosten-Ersparnis für solche Geräte bedeuten. Weniger sollten es aber nicht sein, denn die 60 Grad lassen gesundheitsgefährdende Bakterien, die Legionellen, absterben.

In manchen Häusern geht aber noch mehr: Wer eine Heizung mit Zirkulationspumpe hat, die heißes Wasser zwischen Heizkessel und Zapfstellen bewegt, könnte diese abstellen. Rund 85 Euro pro Jahr kann das an Ersparnis für einen Vier-Personen-Haushalt im Einfamilienhaus bringen. Der Nachteil hält sich auch in Grenzen: Man hat an Dusche und Wasserhahn zwar nicht mehr sofort heißes Wasser, aber muss laut „co2online“ nur etwas länger warten. Oder man reguliert den Betrieb der Pumpe per Zeitschaltuhr und lässt sie etwa nur zu Zeiten laufen, wenn man üblicherweise duscht oder badet.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur