Deutlicher Anstieg von Krätze-Fällen im Saarland – Derzeit viele Menschen betroffen

Im Saarland sind momentan offenbar besonders viele Menschen von Krätze betroffen. Vor allem innerhalb dieser Personengruppe soll die ansteckende Hautkrankheit umgehen:
So kann ein abgeheilter Fall von Krätze aussehen. Foto: dpa-Bildfunk/Henning Kaiser
So kann ein abgeheilter Fall von Krätze aussehen. Foto: dpa-Bildfunk/Henning Kaiser

Mehr Krätze-Fälle im Saarland

Bereits im Frühjahr 2023 hatte das Gesundheitsamt des Regionalverbands Saarbrücken einen Anstieg von meldepflichtigen Infektionskrankheiten gemeldet. Für den März verzeichnete die Behörde vergleichsweise viele Ausbrüche von Krätze. Betroffen waren zu dem Zeitpunkt unter anderem Kitas und ein Pflegeheim.

Die aktuelle Lage: Acht einzelne Fälle wurden dem Gesundheitsamt jüngst aus einer Kita und sieben Schulen gemeldet, dazu gesellen sich drei Ausbrüche in Pflegeheimen. Das berichtete der „SR“ am vergangenen Wochenende. Diese Zahlen des Regionalverbands Saarbrücken seien ein Beleg dafür, dass sich Krätze an der Saar wieder auf dem Vormarsch befinde.

Vor allem junge Menschen betroffen

Dem Sender sagte auch Michael Kulas, der Vorsitzende des saarländischen Hausärzteverbandes: Offenbar gibt es im Saarland einen deutlichen Anstieg von Krätze-Fällen. In seiner Praxis beobachte der Mediziner „in diesem Jahr so viele Fälle wie selten zuvor“, wird er zitiert.

Von Krätze betroffen seien vor allem junge Menschen. Kulas zufolge sei es allerdings schwierig, die Infektionen auf eine bestimmte Ursache zurückzuführen. Mangelnde Hygiene könnte es jedenfalls nicht sein. Das sei ein „Mythos“.

Gegenüber dem „SR“ bestätigte auch Benedikt Brixius, Sprecher der saarländischen Kinder- und Jugendärzte, einen Anstieg von Krätze-Fällen. Das Problem aus seiner Sicht: Seit fünf Jahren gebe es mehr Fälle, dafür aber immer weniger Hausärztinnen sowie Hausärzte – das führe zu einer Versorgungslücke.

Was ist Krätze?

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts handelt es sich bei der Krätze um eine „durch die Skabiesmilbe verursachte ansteckende Hautkrankheit“. Die Milben, die zu den Spinnentieren gehören, seien nur schwer mit dem bloßen Auge zu erkennen.

Symptome treten nach „vier bis sechs Wochen aufgrund der Reaktion des Immunsystems auf Eier und Ausscheidungen der Milben auf“, so das RKI. Zu den Krankheitszeichen gehören unter anderem ein Brennen der Haut, Juckreiz, stecknadelgroße Bläschen, gerötete Knötchen oder Pusteln. Die Übertragung von Skabiesmilben erfordere „meist längeren, direkten Hautkontakt“.

Verwendete Quellen:
– Saarländischer Rundfunk
– eigener Bericht
– Robert Koch-Institut