Deutlicher Anstieg bei Krätze-Fällen im Saarland: Diese zwei Kreise sind besonders betroffen
Krätze-Fälle im Saarland deutlich gestiegen
Im Saarland steigen die Zahlen von Krätze-Fällen. Schon Ende 2023 hatte der Vorsitzende des saarländischen Hausärzteverbandes, Michael Kulas, dem „SR“ berichtet, dass aktuell besonders viele Menschen von der ansteckenden Hautkrankheit betroffen sind. In der Sendung „Aktueller Bericht“ vom Dienstag (19. März 2024) wurde Krätze erneut zum Thema. Offenbar sind die Zahlen in allen saarländischen Landkreisen gestiegen – mit Ausnahme von Merzig-Wadern.
Deutlicher Anstieg in diesen zwei Saar-Landkreisen
Im Kreis Neunkirchen haben sich die gemeldeten Fälle von Krätze seit 2019 mehr als verzehnfacht, hieß es. Im Jahr 2023 wurden 92 Fälle gemeldet, 2019 hingegen waren es nur acht. Auch im Kreis Saarlouis wurde im vergangenen Jahr ein sprunghafter Anstieg gemeldet. Mehr als 220 Fälle von Krätze wurden registriert.
Besonders oft sind Kinder betroffen
Die häufigsten Fälle werden aus Kitas gemeldet. Aber auch Alten- und Pflege sowie Asylheime sind besonders gefährdet. Die Einrichtungen sind dazu verpflichtet, Fälle von Krätze an die Gesundheitsämter zu melden.
Krätze hat nichts mit mangelnder Hygiene zu tun
Wie kommt es zur Ansteckung? Obwohl sich der Mythos hartnäckig hält, hat Krätze nichts mit mangelnder Hygiene zu tun, so Kalus im „SR“. Wenn sich die ersten Symptome zeigen, liegt die Ansteckung oftmals bereits vier bis sechs Wochen zurück. Die Ursache für die Ausbreitung der Hautkrankheit sei unklar, heißt es im Bericht.
Wie erkenne ich Krätze?
Bei Verdacht auf Krätze sollte immer der Hausarzt oder die Hausärztin aufgesucht werden. Symptome sind erst mehrere Wochen nach Ansteckung zu sehen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts handelt es sich bei der Krätze um eine „durch die Skabiesmilbe verursachte ansteckende Hautkrankheit“. Die Milben, die zu den Spinnentieren gehören, seien nur schwer mit dem bloßen Auge zu erkennen.
Symptome treten nach „vier bis sechs Wochen aufgrund der Reaktion des Immunsystems auf Eier und Ausscheidungen der Milben auf“, so das RKI. Zu den Krankheitszeichen gehören unter anderem ein Brennen der Haut, Juckreiz, stecknadelgroße Bläschen, gerötete Knötchen oder Pusteln. Die Übertragung von Skabiesmilben erfordere „meist längeren, direkten Hautkontakt“.
Sollte ein Fall von Krätze in der Familie auftreten, müssen schleunigste alle Mitglieder behandelt werden. Außerdem müssen unter anderem alle Kuscheltiere und Bettwäsche bei mindestens 50 Grad gewaschen werden, um alle Milben abzutöten.
Verwendete Quellen:
– „Aktueller Bericht“ des „SR“ vom 19. März 2024
– Saarländischer Rundfunk
– Robert Koch-Institut