Amokprozess von Trier pausiert: Angeklagter soll an Nikotinentzug und Kopfschmerzen leiden

Einem Bericht zufolge ist der Prozess gegen den mutmaßlichen Amokfahrer von Trier am heutigen Dienstag kurz nach Beginn wieder unterbrochen worden. Laut seiner Verteidigerin bestünden bei dem Mann gesundheitliche Beschwerden. Der Oberstaatsanwalt wolle "dieses Spielchen" hingegen nicht mitmachen.
Angeklagt ist ein 52-Jähriger (links). Fotos: dpa-Bildfunk/Harald Tittel
Angeklagt ist ein 52-Jähriger (links). Fotos: dpa-Bildfunk/Harald Tittel

Amokprozess von Trier am Dienstag pausiert

Vor Gericht steht derzeit der mutmaßliche Amokfahrer von Trier (52) . Am heutigen Dienstagmorgen (15. Februar 2022) ist der Prozess allerdings kurz nach Beginn zu einem vorerst abrupten Ende gekommen. Das geht aus einem Bericht des „Trierischen Volksfreunds“ (TV) hervor. Bei dem Angeklagten bestünden womöglich gesundheitliche Probleme.

Dem Medienbericht zufolge habe seine Verteidigerin Martha Schwiering mitgeteilt: Der 52-Jährige friere am ganzen Körper und habe Kopfschmerzen. Er sei demnach nicht in der Lage, der Hauptverhandlung zu folgen. Dem Angeklagten soll in der JVA in Wittlich Taschengeld gesperrt worden sein, so Schwiering laut „TV“. In der Folge habe der 52-Jährige seit mehreren Tagen keinen Tabak mehr. Frank K. Peter, der zweite Verteidiger: Man könne nicht sagen, ob die mutmaßlichen gesundheitlichen Probleme womöglich mit Nikotinentzug zu tun haben.

Nach Untersuchung: Prozess wird fortgesetzt

Wie der „TV“ ebenso berichtet, sagte Oberstaatsanwalt Eric Samel: „Dieses Spielchen“ mache er nicht mit. Schließlich sei der Angeklagte kein Teenager mehr, so das Argument. Laut Bericht wurde nach einer Beratungspause entschieden, einen Amtsarzt zu bestellen. Daraufhin sei eine Untersuchung erfolgt. Das Ergebnis: Der 52-Jährige sei verhandlungsfähig. Nach aktuellem Stand werde der Prozess mit Vernehmungen weiterer Zeug:innen fortgesetzt.

Hintergrund: Todesopfer und schwer verletzte Menschen

Bei der Amokfahrt am 1. Dezember 2020 waren in Trier fünf Personen getötet und zahlreiche Menschen verletzt worden. Ein damals schwer verletzter 77-Jähriger starb zudem Ende Oktober 2021 in einer Klinik. Seit dem 19. August steht ein 52-jähriger Mann vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten fünffachen Mord und versuchten Mord in 18 weiteren Fällen vor. Er soll mit seinem Geländewagen durch die Fußgängerzone von Trier gerast sein, um möglichst viele Menschen zu töten oder zu verletzen.

Verwendete Quellen:
– Trierischer Volksfreund
– eigene Berichte
– Deutsche Presse-Agentur