Drama in RLP: Zwölf Menschen mit Behinderung ertrinken in Wohnheim

In einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung in Sinzig/Rheinland-Pfalz sind während der Flutkatastrophe zwölf Menschen ums Leben gekommen. Das Team ist völlig traumatisiert.
Zwölf Menschen konnten nicht mehr gerettet werden. Foto: Thomas Frey/dpa-Bildfunk
Zwölf Menschen konnten nicht mehr gerettet werden. Foto: Thomas Frey/dpa-Bildfunk
Zwölf Menschen konnten nicht mehr gerettet werden. Foto: Thomas Frey/dpa-Bildfunk
Zwölf Menschen konnten nicht mehr gerettet werden. Foto: Thomas Frey/dpa-Bildfunk

Unter den Todesopfern der Flutkatastrophe sind auch zwölf Bewohner:innen einer Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung. Nach dem Unwetter in der Nacht zum Donnerstag (15. Juli 2021) wurden dort 13 Menschen vermisst. Einer von ihnen sei lebend gerettet und ins Krankenhaus gebracht worden, teilte am heutigen Freitag eine Sprecherin des Innenministeriums in Rheinland-Pfalz mit.

Wasser drang enorm schnell in Erdgeschoss

„Das Wasser drang innerhalb einer Minute bis an die Decke des Erdgeschosses“, sagte der Geschäftsführer des Landesverbands der Lebenshilfe Rheinland-Pfalz, Matthias Mandos. Die Nachtwache habe es noch geschafft, mehrere Bewohner:innen in den ersten Stock des an der Ahr gelegenen Wohnheims zu bringen. „Als er die nächsten holen wollte, kam er schon zu spät.“ Die Wassermassen seien so rasant in das Gebäude eingedrungen, dass es keine Chance gegeben habe.

Team traumatisiert

Das Heim hat 34 Wohnplätze und befindet sich in einem tiefer gelegenen Wohnviertel der Stadt, die an der Mündung der Ahr in den Rhein liegt. Das Team im Haus sei völlig traumatisiert, sagte Mandos. Seelsorger:innen bereiteten sich darauf vor, die überlebenden Bewohner:innen behutsam über das schreckliche Geschehen aufzuklären. Am Freitag war an dem Gebäude eine etwa drei Meter hoch reichende Schlammschicht zu sehen, die über die Fenster des Erdgeschosses reichte.

Dreyer spricht von 60 Toten

Die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer (SPD), sprach am Mittag von 60 Menschen, die bei der Katastrophe ums Leben gekommen sind. Es sei zu befürchten, dass die Zahl der Toten weiter steigen werde. Einige Menschen gelten noch immer als vermisst.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur