Handy-Blitzer überführen ab heute abgelenkte Fahrer nur unweit des Saarlandes

Die Handy-Nutzung beim Autofahren lässt sich als Unfallursache nur schwer nachweisen. Mit einem Pilotprojekt nur unweit des Saarlandes soll sich das jetzt ändern. Am heutigen Mittwoch fiel der Startschuss dazu:
Links zu sehen: das neue Monocam-System. Fotos: (links) dpa/picture alliance/
Links zu sehen: das neue Monocam-System. Fotos: (links) dpa/picture alliance/

„Überwachung Handyverbot“: Pilotprojekt beginnt in Trier

Telefonieren, eine WhatsApp-Nachricht lesen – oder schnell was im Internet suchen: Die Nutzung von Smartphones und Tablets während des Autofahrens gilt als eine wesentliche Unfallursache. Nachweisen lässt sich das aber nur selten. Mit einem Pilotprojekt in Deutschland soll sich das ändern. Es beginnt am heutigen Mittwoch (1. Juni 2022) im Raum Trier unter Federführung der Polizei. „Ziel ist die Vision Zero: null Verkehrstote bis 2050“, hatte der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) bei der Vorstellung gesagt.

So funktioniert das System

Das in den Niederlanden entwickelte System Monocam erkennt in einem Livestream, wenn ein:e Pkw- oder Lkw-Fahrer:in zum Smartphone oder Tablet greift und macht dann automatisch ein Foto. Die Bilder werden anschließend von geschulten Polizist:innen an einem mit der Kamera verbunden Computer ausgewertet, denn nicht alle Aufnahmen sind eindeutig. Wer mit Handy am Steuer überführt wird, muss ein Bußgeld von 100 Euro bezahlen und einen Punkt beim Fahreignungsregister in Flensburg.

Drei Monate Testphase in Trier

Das Polizeipräsidium Trier setzt die Kamera drei Monate lang ein. Danach ist Mainz genauso lange an der Reihe. Ein erster Test bei dichtem Verkehr an der Autobahn 60 bei Mainz hatte rund 20 Verstöße pro Stunde ergeben – obwohl ein großes Schild auf die Kontrolle hinwies. „Überwachung Handyverbot“ und das Piktogramm einer Kamera sind darauf zu sehen. Dieses Schild wurde mit dem Datenschutzbeauftragten vereinbart und macht auch die Autofahrer:innen im Raum Trier auf die Kontrollen aufmerksam.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– eigener Bericht