Zu hohe Gebühren? Debatte um Musik auf Weihnachtsmärkten in Rheinland-Pfalz

Städte und Kommunen in Rheinland-Pfalz beklagen zum Teil deutlich höhere Gebühren für Musik auf Weihnachtsmärkten. Veranstalter gehen unterschiedlich damit um:
Hier zu sehen: der Weihnachtsmarkt in Trier. Foto: Facebook/Trierer Weihnachtsmarkt/@trier_erleben
Hier zu sehen: der Weihnachtsmarkt in Trier. Foto: Facebook/Trierer Weihnachtsmarkt/@trier_erleben

Zu hohe Gebühren? Debatte um Musik auf Weihnachtsmärkten in Rheinland-Pfalz

Teils deutlich höhere Gebühren für Musik auf Weihnachtsmärkten beklagen Städte und Kommunen in Rheinland-Pfalz. Bei Anwendung des aktuellen Tarifs würden in Mainz etwa 60.000 Euro Gema-Gebühr anfallen, um auch in Zukunft Musik auf dem Weihnachtsmarkt abspielen zu dürfen, sagt der Sprecher der Stadt Mainz, Ralf Peterhanwahr. Und das bei identischer Dimensionierung, Angebot und Fläche im Vergleich zu 2022.

Demnach sei nicht auf dem gesamten Gelände Musik zu hören, sondern lediglich auf der Bühne am Liebfrauenplatz und einmalig bei der Eröffnungsfeier. In den Vorjahren beliefen sich die Rechnungen auf rund 2.000 Euro, für 2022 wurden 4.670 Euro berechnet. Zunächst hatte die „Allgemeine Zeitung“ berichtet.

Gema-freie Musik in Landau

Die Stadt Landau spielt auf dem Thomas-Nast-Nikolausmarkt seit 2021 nur noch Gema-freie Musik. Auch hier waren die hohen und immer höher werdenden Kosten der Grund, erklärt eine Sprecherin.

Weniger Stücke in Trier

Der private Veranstalter des Weihnachtsmarktes in Trier berichtet, dass sie Preissteigerungen in den vergangenen Jahren durch Anpassungen im Programm, wie zum Beispiel der Anzahl der gespielten Stücke, aufgefangen haben. Man zahle daher einen gleichbleibenden mittleren vierstelligen Betrag an die Gema.

Diskrepanzen bei Nachmessungen

An den Tarifen und Gebühren der Musikverwertungsgesellschaft Gema hat sich in den vergangenen Jahren nichts geändert. Die Verwertungsgesellschaft berücksichtigt bei ihren Berechnungen die gesamte Veranstaltungsfläche. In der Vergangenheit wurde die Musik auf Basis der von den Kundinnen und Kunden gemeldeten Nutzungsflächen lizenziert, heißt es von der Gema. Nach der Corona-Pandemie seien jedoch bei Nachmessungen der Fläche zum Teil deutliche Diskrepanzen festgestellt worden. Es handele sich daher nicht um neue Tarife, sondern um eine konsequente Anwendung der bestehenden Tarife.

Suche nach Lösungen

Der Städtetag hat bereits reagiert und das Gespräch mit der Gema gesucht. „Uns wurde zugesagt, dass die Gema auf die Städte mit signifikant höheren Rechnungen zugehen wird, um Lösungen dafür zu finden“, heißt es vom Deutschen Städtetag. Gema-Sprecherin Ursula Goebel bestätigt: „Mit einigen wenigen Kunden stehen wir noch im Austausch, um eine für beide Seiten angemessene Lösung zu finden.“

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur