Schweres Unwetter trifft Eifel-Ort Glaadt: 40 Häuser überflutet – 130 Einsatzkräfte vor Ort

Für Donnerstag hatte der Deutsche Wetterdienst vor unwetterartigem Starkregen, Gewitter und Hagel gewarnt. Teile der Region waren betroffen. Ein Unwetter zog in der Nacht über die Eifel:
Das Unwetter zog durch die Eifel und traf den Ort Glaadt schwer. Foto: Florian Blaes
Das Unwetter zog durch die Eifel und traf den Ort Glaadt schwer. Foto: Florian Blaes

Unwetter trifft erst Hunsrück, dann die Eifel

Nachdem eine schwere Unwetterfront bereits am frühen Nachmittag im Hunsrück über Morbach gewütet hatte, zogen die Gewitter weiter in die Eifel. Zeitgleich gab es auch schwere Unwetter in der Nordeifel an der Grenze von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Genau von dort strömten schließlich die Wassermassen die obere „Kyll“ flussabwärts. Zudem regnete es über Stunden bei einem ebenfalls stehenden Unwetter über Jünkerath (Landkreis Vulkaneifel).

Am Nachmittag ging es schon los für die Feuerwehr: Gegen 16.20 Uhr gab es die ersten Notrufe über vollgelaufene Keller in den verschiedensten Orten der Verbandsgemeinde Gerolstein.

Eifel-Ort Glaadt schwer getroffen: 40 Häuser überflutet

Das schwere Unwetter traf den kleinen Ortsteil Jünkerath-Glaadt schwer. Im Zusammenfluss von „Kyll“, „Mühlgraben“, „Glaadtbach“ und „Birbach“ strömten die Wassermassen unaufhaltsam in die Ortsmitte. Hierbei wurden unzählige Straßen überflutet. 40 Häuser wurden von den Wassermassen eingeschlossen und überschwemmt. Die Menschen haben die Sturzflut kommen sehen und sich sowie die Autos schnell in Sicherheit gebracht. Lediglich eine ältere Person wollte das Haus nicht verlassen, war aber nicht in Lebensgefahr. Drei Autos wurden von den Wassermassen schwer getroffen, die in der Folge einen Totalschaden haben. Über einen Meter hoch stand das Wasser bis zum späten Abend in den Häusern und Straßen.

Im Gerätehaus und dem Rathaus von Jünkerath wurde die Einsatzleitung eingerichtet. Der Kreisfeuerwehrinspekteur Markus Keppler koordinierte mit dem Führungsteam die Einsatzlage. Mehr als 130 Kräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei kamen zum Einsatz.

Während in den Orten rundherum das Wasser schnell aus den Kellern gepumpt werden konnte, war dies in Glaadt nicht möglich. Hier musste man bis 22.30 Uhr abwarten, bis der Pegel wieder deutlich abgesunken war. Dann konnten die ersten 20 Häuser ausgepumpt werden. Die betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner sind derweil bei Bekannten und Freunden untergekommen. Auch der Festplatz in der Glaadterstraße wurde schwer im Mitleidenschaft gezogen. Hier wurde bereits ein großes Festzelt und mehrere Wagen für die anstehende Kirmes am Wochenende aufgebaut. Inwieweit hier ein Schaden davon getragen wurde, ist derzeit noch unklar.

Die Menschen in Glaadt resignieren allerdings, denn bei der Flut im Juli 2021 wurden sie bereits sehr schwer getroffen. Die betroffenen Straßenzüge wurden für den Verkehr bis auf Weiteres voll gesperrt.

Verwendete Quellen:
– Bericht und Fotos von Reporter Florian Blaes