Allerheiligen: Christen besuchen die Gräber der Angehörigen auf dem Friedhof

Heute feiern die Christen das Fest "Allerheiligen". An diesem Tag gehen die Menschen auf den Friedhof zu ihren verstorbenen Angehörigen.
(c) Florian Blaes
(c) Florian Blaes

Bedeutung Allerheiligen und Allerseelen

Die Anfänge des Allerheiligenfestes gehen bis ins 4. Jahrhundert zurück. Ephräm der Syrer und Johannes Chrysostomus kennen bereits ein Fest aller heiligen Märtyrer am 13. Mai bzw. am 1. Sonntag nach Pfingsten, der im griechischen Kalender heute noch der Sonntag der Heiligen heißt. Im Abendland gab es seit dem 7. Jahrhundert ein Fest aller heiligen Märtyrer am 13. Mai (Einweihung des römischen Pantheons zu Ehren der seligen Jungfrau Maria und aller heiligen Märtyrer am 13. Mai 609). Das Fest aller Heiligen (nicht nur der Märtyrer) am 1. November kam im 8. Jahrhundert aus Irland und England auf den europäischen Kontinent und hat sich bald allgemein durchgesetzt. Allerheiligen ist gesetzlicher Feiertag in den katholischen Regionen Deutschlands, so auch in den Bundesländern, die das Bistum Trier bilden: Rheinland-Pfalz und Saarland.

Der Allerseelentag am 2. November geht auf den heiligen Abt Odilo von Cluny zurück; er hat diesen Gedenktag in allen von Cluny abhängigen Klöstern eingeführt. Das Dekret Odilos vom Jahr 998 ist noch erhalten. Bald wurde der Allerseelentag auch außerhalb der Klöster gefeiert.

Gräbersegnungen zu Allerheiligen

In vielen Gemeinden findet am Nachmittag des Allerheiligentages die Gräbersegnung auf den Friedhöfen statt. Deshalb hat sich der Eindruck eingestellt, dass Allerheiligen ein trauriger Tag im Gedenken an die Toten ist. Dabei geht es um die Hoffnung über den Tod hinaus, die an diesem Tag aufstrahlt. Die Gräber werden auf den Friedhöfen von den Angehörigen geschmückt. Die Katholiken entzünden das sogenannte Seelenlicht als Symbol für das Ewige Licht, das den Verstorbenen leuchtet. Blumen und grüne Zweige stehen stellvertretend für die Hoffnung. Bei einer feierlichen Prozession durch die Friedhofsreihen segnet der Priester die Gräber.

Bedeutung Halloween

Am „Halloween“, dem Vorabend der Heiligen (= hallows), wird ein ausgelassenes Brauchtum gepflegt. Altes Jahresendbrauchtum und die gefeierte Einheit der Lebenden mit den Toten führten zu ausgelassenen Feiern. Das in die USA exportierte und von dort auch nach Deutschland schwappende Halloween-Brauchtum hat mit diesem Anlass nur noch wenig zu tun. Es ist eher eine Mischung von Karneval, Walpurgisnacht und Silvester in Verbindung mit ausgehöhlten Kürbissen – ein Party-Gag oder eine Art Winterkarneval.

Infos: www.bistum-trier.de und www.brauchtum.de