Bernkasteler Karnevalswagen vom Umzug in Leiwen ausgeschlossen – aus Willkür?
Die „Elphilharmonie“ der anonymen Wagenbauer aus Bernkastel wurde am Samstag, 11.02.2023, in Leiwen vom Umzug ausgeschlossen. Ein Mitarbeiter des Kommunalen Vollzugsdienstes hatte Mängel am Wagen geäußert, die für das Team um Gründungsmitglied Manuel Priwitzer „wirklich nicht nachvollziehbar sind“.
Worum geht es?
Seit letztem Jahr gelten für Fastnachtsumzüge und Karnevalswagen schärfere Vorschriften. Das liegt an dem neuen Polizei- und Ordnungsbehördengesetz (POG), das die Sicherheitsvorkehrungen erhöht hat. Die Wagen müssen demnach über eine aktuelle Betrieberlaubnis und ein TÜV-Gutachten verfügen. Die anonymen Wagenbauer hatten das Gutachten für ihre „Elphi“ erstellen lassen, allerdings gefielen einem Mitarbeiter der Verbandsgemeinde Schweich einige Punkte nicht. Die Folge: Der Wagen wurde vom Umzug in Leiwen ausgeschlossen.
Was störte den Mitarbeiter vom Ordnungsamt?
Mit einem ausführlichen Beitrag inklusive Video verbreiten die anonymen Wagenbauer ihre Geschichte. Solche Entscheidungen wie von dem besagten Schweicher Mitarbeiter würden den Straßenkarneval dauerhaft kaputt machen. Seit Veröffentlichung wurde der Beitrag bereits über 460 Mal geteilt. Auch andere Portale wie der Trierische Volksfreund berichteten darüber.
Das Team aus Bernkastel hatte nach eigenen Angaben vorschriftsmäßig das TÜV Gutachten erstellen lassen. An diesem hatte der Beamte aus Schweich allerdings einige Punkte kritisiert, darunter die Höhe des Wagens und Erlaubnis, Personen darauf zu befördern.
Hier könnt ihr euch das Statement der Wagenbauer anhören:
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Das Angebot, bei dem Umzug teilzunehmen, aber nur zu Fuß neben dem Wagen zu laufen, kam für die anonymen Wagenbauer nicht in Frage – „bei einer solchen Willkür“, heißt es dazu.
Auch neues Gutachten hätte nicht geholfen
Den Angaben zufolge gab es sogar ein Telefonat mit dem TÜV-Prüfer, der bestätigte, dass er die „Elphi“ so abgenommen hatte und es keinerlei Sicherheitsbedenken seinerseits gebe. Aber auch das habe nicht geholfen. Das Team aus Bernkastel kommt für sich zu dem Schluss, dass es „hier nicht um das eigentliche Ziel, die Sicherheit geht, oder eine Lösungsmöglichkeit des ‚Problems‘, sondern lediglich um Machtgefühle.“
Kleiner Trost für das Team
Die Enttäuschung war groß, weil eine einzelne Person solche Auswirkungen habe und ein Brauchtum zerstört werde, heißt es im Statement dazu. Damit die Wagenbauer den Weg mit ihrer Elphi nicht umsonst auf sich genommen hatten, wurden sie vom Veranstalter im Anschluss an den Umzug, vor die Halle „Forum Livia“ gebeten, um hier für etwas Stimmung zu sorgen.
Was erhofft sich das Team mit der öffentlichen Meldung?
„Wir hoffen, dass die Kollegen aus Leiwen weiter machen und sich nicht von solchen Personen unterkriegen lassen, außerdem hoffen wir, dass hier die Kommunalpolitik sich einschaltet und diesem Mitarbeiter mal Schranken aufweist und nicht zuschaut wie Kultur zerstört wird.
Wir möchten uns aber deutlich davon distanzieren, die Mitarbeiter des Ortnungsamtes auf das Verhalten dieser einen Person zu beschränken, da Ihre Arbeit wichtig und richtig ist, denn Sicherheit geht absolut vor, aber da, wo es nicht mehr um die Sicherheit geht, sondern um Willkür hört auch unser Verständnis auf.“
Bislang gibt es kein Statement der zuständige Behörde in Schweich.
Das Team richtet auch Worte an die Bürgermeisterin:
„Sehr geehrte Frau Horsch, bitte nehmen sie sich der Sache an und setzen Sie sich mit uns an einen Tisch und reflektieren mit uns diesen Vorfall, denn er hat eine alarmierende Signalwirkung für alle Umzüge in ihrer Verbandsgemeinde.
Schauen Sie nicht zu, wie der Brauchtum zerstört wird.
Wir wurden von mehreren Veranstaltern Ihrer VG angesprochen, die sich Sorgen, um ihre eigenen Umzüge machen.
Stützen sie den Veranstaltern den Rücken und geben Sie ihnen öffentlich Sicherheit.
Eure Gruppe der anonymen Wagenbauer e.V.“
Facebook-Beitrag Karnevalsumzug Bernkastel-Kues (12.02.2023)