Hochwasser: Klimawandel macht Starkregen wahrscheinlicher

Eine Studie internationaler Klimawissenschaftler:innen zeigt, dass die tödlichen Überschwemmungen wie im Juli ohne den Klimawandel
IMG_0813-scaled
IMG_0813-scaled

Eine Studie internationaler Klimawissenschaftler:innen zeigt, dass die tödlichen Überschwemmungen wie im Juli ohne den Klimawandel deutlich unwahrscheinlicher gewesen wären. Extreme Regenfälle, die zu Überschwemmungen führen, werden um das 1,2 bis 9-Fache wahrscheinlicher. 

Zunahme extremer Wettereignisse

Bei steigenden Temperaturen werden Starkregenfälle, die zu Überschwemmungen führen, immer häufiger. Die Ergebnisse der Studie untermauern den aktuellen Bericht des Weltklimarats, der die Erderwärmung dem Menschen zuschreibt und den daraus resultierenden Klimawandel als Hauptursache für die Zunahme extremer Wettereignisse zählt.

Die Schwerpunkte der Studie lagen auf den extremen Regenfällen in den besonders betroffenen Gebieten in Deutschland: die Regionen um die Flüsse Ahr und Erft, wo pro Tag durchschnittlich 93 Liter Regen pro Quadratmeter fielen, sowie der Region um den Fluss Maas in Belgien.

Pegelstationen durch Überschwemmungen zerstört

Da das Hochwasser verschiedene Pegelstationen zerstört hat, untersuchten die Wissenschaftler:innen die Menge des gefallenen Regens. Es wurde untersucht, wie wahrscheinlich sich ähnliche Starkregenfälle für eine größer gefasste Region ereignen und inwiefern die extremen Wettereignisse durch die weltweit steigenden Temperaturen beeinflusst werden – berücksichtigt wurden Frankreich, Westdeutschland, der östliche Teil von Belgien, den Niederlanden, Luxemburg und der Norden der Schweiz.

Maximale Niederschlagsmenge zwischen 3 und 9 Prozent erhöht

Für die untersuchte groß gefasste Region zeigen die Ergebnisse, dass sich die maximale Niederschlagsmenge durch den von Menschen versursachten Klimawandel zwischen 3 und 9 Prozent erhöht hat. Folglich erhöht sich auch die Eintrittswahrscheinlichkeit um das 1,2 bis 9-Fache. Dies hat zur Folge, dass solche extremen Starkregenereignisse mit weiteren Treibhausgasemissionen und weiterem Temperaturanstieg viel häufiger auftreten.

Extremwetterereignisse werden extremer

Der Klimawandel macht Extremwetterereignisse wahrscheinlicher. Mit derartigen Katastrophen könne alle 400 Jahre gerechnet werden – was nicht täuschen darf: die Wahrscheinlichkeit hat sich um das 1,2- bis 9-Fache erhöht. Bis 1900 sei eine solche Katastrophe nur etwa alle 2.000 Jahre wahrscheinlich gewesen.
Der Leiter der vorliegenden Attributionsstudie, Frank Kreienkamp vom Deutschen Wetterdienst (DWD), folgert: „Wieder einmal zeigte sich im Jahr 2021, dass die Schäden und negativen Auswirkungen der aktuellen, durch den Klimawandel verstärkten Extremwetterereignisse die Auswirkungen früherer Unwetter seit Beginn der Aufzeichnungen bei Weitem übersteigen können. Sie können überall auftreten und starke Schäden sowie menschliche Verluste verursachen.“