„Knöllchen-Ärger“ auf dem Burgener Bauernmarkt

Ein entspannter Markt-Besuch wurde in Burgen für viele Besucherinnen und Besucher zum Ärgernis. Offenbar verteilte das Ordnungsamt sehr viele Knöllchen - und sorgte damit für viel Aufregung.
Der Burgener Bauernmarkt findet am Sonntag (14. April 2024) statt. Foto: Facebook/ Ferienland Bernkastel-Kues
Der Burgener Bauernmarkt findet am Sonntag (14. April 2024) statt. Foto: Facebook/ Ferienland Bernkastel-Kues

Ärger beim Burgener Bauernmarkt

Ein Besucher des Burgener Bauernmarkts macht seinem Ärger auf Facebook Luft: „Das ist so dreist, unverschämt und falsch“. Es geht um sein am Rande eines Feldweges geparkte Auto und ein Knöllchen in Höhe von 55 Euro. In der Kommentarspalte findet der Facebook-Nutzer Zustimmung. Viele beschweren sich über das verteilte Bußgeld und sprechen mitunter von „reiner Abzocke“ der Behörde. Auf dem Burgener Markt ist der „Knöllchen-Wahnsinn“ das Gesprächsthema Nummer eins, berichtet der Trierische Volksfreund in einem aktuellen Bericht.

Das Wetter zeigte sich am Sonntag von seiner trüben Seite. Der starke Regen hatte zur Folge, dass schon kurz nach dem Beginn um 11 Uhr erste Fahrzeuge mit dem Traktor aus der matschigen Parkwiese gezogen werden mussten, so der TV. Einige Besucherinnen und Besucher kehrten daher um, andere wiederum nutzten hingegen die Wege in den Weinbergen als Parkplatz – was für den Knöllchen-Ärger sorgte.

Scharfe Kritik am Vorgehen des Ordnungsamts

Wie der Volksfreund erfährt, ist das Postfach des Burgener Ortsbürgermeisters Reinhard Grasnick am Montag voller Beschwerde-E-Mails. Er selbst sei ebenfalls fassungslos und habe Verständnis für die Reaktionen. „Das Ordnungsamt hat die Situation schamlos ausgenutzt!“, wird er im Bericht zitiert. Das Vorgehen des Ordnungsamt sei am Sonntag „völlig unverhältnismäßig“ gewesen. Er berichtet dem TV auch, dass er Bilder von geparkten Autos gesehen habe. Das was er gesehen habe, rechtfertige die hohen Bußgelder nicht und habe auch nichts mehr mit dem Thema „Verkehrssicherung“ zu tun. Auf dem Markt selbst sei das Gefühl aufgekommen, das Ordnungsamt wollte sich an der Veranstaltung bereichern, so der Volksfreund.

Knapp 100 Knöllchen wurden verteilt. Symbolfoto: picture alliance/dpa | Arne Dedert

Rechtfertigung der Verbandsgemeinde

Auch mit Patrick Klippel, Sprecher der VG Bernkastel-Kues, sprach der Volksfreund bereits. Er weist den Vorwurf des Bürgermeisters zurück: „Die Kollegen des Ordnungsamts haben sich nicht am Burgener Markt bereichert.“

Das Ordnungsamt musste aufgrund der „chaotischen Zustände“ eingreifen, heißt es. Die 55 Euro-Strafe ist nicht willkürlich, sondern richtet sich nach dem Bußgeldkatalog. Warum am Sonntag keine Auge zugedrückt wurde? Der VG-Sprecher erklärt, dass dem Ordnungsamt kein Ermessensspielraum obliegt. Das Beparken der Wirtschaftswege musste unterbunden werden, da Rettungswege nicht gewährleistet waren. Wenn keine Knöllchen verteilt worden wären, hätten immer mehr Fahrzeuge dort geparkt und die Situation verschlimmert.

Ein gibt noch einen weiteren Grund für die „zahlreiche“ Verteilung von Verwarnungen: Wenn es zu zu Beschädigungen gekommen wäre, hätten Schadensersatzansprüche gegen die Verbandsgemeinde entstehen können, erklärt der TV weiter.

Wie viele Knöllchen wurden verteilt?

Abschließend gibt es die Zahlen des „Knöllchen-Wahnsinns“. Aus dem Bericht vom TV geht hervor, dass sechs Mitarbeiter des Ordnungsamts vor Ort waren. Sie verteilten circa 100 Verwarnungen und zehn Fahrzeuge wurden abgeschleppt.

Schon in der Vergangenheit sorgten die Parkplätze auf dem Burgener Markt für Ärger. Welche Pläne der Bürgermeister hat und ob die Strafen alle gezahlt werden müssen, könnt ihr beim Trierischen Volksfreund nachlesen. Den ganzen Bericht gibt es hier. (Hinweis: Der Beitrag ist ein Teil des „volksfreund+“-Angebots. Dafür ist eine Registrierung oder Zahloption erforderlich.)

Bericht Trierischer Volksfreund (04.04.2023)