Lebensretter für 22-Jährigen aus Schweich gesucht: Morgen Termin in Hetzerath

Ein 22 Jahre alter Mann aus Schweich braucht dringend eine geeignete Stammzellenspende. In mehreren Aktionen haben sich bereits über 1.000 Menschen typisieren lassen. Die Suche geht weiter. 
In Hetzerath findet am Donnerstag (28. Februar 2024) noch eine Typisierungsaktion statt. Foto: Stefan-Morsch-Stiftung
In Hetzerath findet am Donnerstag (28. Februar 2024) noch eine Typisierungsaktion statt. Foto: Stefan-Morsch-Stiftung

Derzeit hoffen Freunde und Familie des erkrankten Schweicher (22) auf einen passenden Stammzellenspender oder Spenderin. Bereits drei Typisierungsaktionen in der Umgebung fanden statt. So haben sich bei der Aktion in der ICV-Halle in Issel um die 760 Menschen neu registrieren lassen. Auch bei dem Eintracht Trier Spiel am vergangenen Wochenende standen die Besucher:innen Schlange, um sich typisieren zu lassen.

Auch Geldspenden helfen

Doch nicht nur mit einer Typisierung kann man den Aufruf unterstützen. Auch Geldspenden sind wichtig für die Leukämie- und Tumorhilfe. So wurde bisher schon mehr als 11.000 Euro aus Schweich und der Umgebung gespendet. Allein über 6.400 Euro vor Ort in Issel. Christopher Schmidt, der die Aktion in Issel seitens der Stefan-Morsch-Stiftung koordinierte, erklärt: „Geldspenden helfen uns dabei, die Registrierungskosten von 40 Euro pro Aufnahme zu finanzieren. Darüber hinaus können wir so Betroffenen und ihren Familien helfen, wenn sie durch die Erkrankung in finanzielle Not geraten sind.“

„Es ist ein kleiner Beitrag, mit dem man Großes bewirken kann.“

Laura Gindorf war am Samstag eine derjenigen, die sich in der ICV-Halle registrierte. Um zu helfen, unterbrach die 32-jährige Juniorchefin des Weinguts Gindorf die Arbeit am Weinberg: „Es wurde viel Werbung für den Aufruf gemacht und für mich war klar, dass ich gerne unterstützen möchte. Vor allem, weil die Typisierung so einfach ist. Es ist ein kleiner Beitrag, mit dem man etwas Großes bewirken kann.“

Freunde und Familie rufen zur Registrierung auf

Die Trierer Gynäkologin Dr. Susanne Fabricius organisiert mit ihrem Team den Aufruf. Sie kennt die Familie: „Es ist ein entsetzliches Gefühl, um das Leben des eigenen Kindes zu bangen. Eine Typisierung ist für Menschen mit Blutkrebs eine wichtige Chance und viele junge Menschen wissen gar nicht, wie einfach sie so helfen können. Wir möchten für alle rund um Schweich und Umgebung, die noch nicht typisiert sind, die Gelegenheit schaffen. Bitte kommen Sie vorbei!“

Vorerst letzter Typisierungstermin:

Ein weiterer Termin ist für Donnerstag (29. Februar 2024) geplant:

  • Wo? DRK-Blutspende in Hetzerath, Kirchstraße 7
  • Wann? 17.00 bis 20.30 Uhr

Große Anteilnahme in der Region

Die Anteilnahme in Schweich und der Umgebung ist groß. Dr. Fabricius erzählt: „Zahlreiche Menschen, Vereine und Organisationen haben sich bereits gemeldet und Hilfe angeboten.“ Susanne Morsch, Vorstandsvorsitzende der Stefan-Morsch-Stiftung, war in Issel ebenfalls vor Ort: „Der große Zusammenhalt hier in der Umgebung macht mich wirklich sprachlos. Das Engagement aller Helfer und Multiplikatoren ist was ganz Besonderes. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie wertvoll dieser Zusammenhalt für die betroffene Familie sein kann. Als mein Bruder in den Achtzigern erkrankte, war das niederschmetternd für uns. Aber aus der großen Anteilnahme konnten wir unglaublich viel Kraft gewinnen. Das wünsche ich auch jetzt der betroffenen Familie.“

Wer kann sich bei der Stefan-Morsch-Stiftung typisieren lassen?

Die Aktion richtet sich vornehmlich an Erwachsene zwischen 18 und 40 Jahren mit Wohnsitz in Deutschland oder Luxemburg. Auch Jugendliche ab 16 Jahren können sich mit dem Einverständnis der Eltern registrieren, allerdings ist eine Spende erst ab 18 erlaubt. Wer älter als 40 Jahre ist, kommt aus medizinischen Gründen nur noch selten für eine Spende infrage. Daher sollten Menschen über 40 die Registrierungskosten von 40 Euro selbst übernehmen. Die Registrierung von Jüngeren wird über Geldspenden finanziert.

Auch Online-Registrierung möglich

Weitere Voraussetzungen für die Typisierung ähneln denen für eine Blutspende. Die Ausschlusskriterien finden sich auf der Website der Stefan-Morsch-Stiftung. Dort kann man auch eine Online-Registrierung beantragen. Dazu muss man lediglich einige kurze Fragen beantworten und die Kontaktdaten angeben. Im Anschluss erhält man per Post ein Entnahme-Set für eine Speichelprobe, die man im Anschluss kostenlos zurücksendet.

So läuft die Registrierung ab

Die Aufnahme als potenzielle Stammzellenspenderin oder Stammzellenspender in die Datei der Stefan-Morsch-Stiftung dauert nur wenige Minuten. Vor Ort muss man nach der Aufklärung durch die Mitarbeiter:innen lediglich eine Einverständniserklärung ausfüllen und sich unter Anleitung selbst eine Speichelprobe entnehmen.

Verwendete Quellen:
Stefan Morsch Stiftung
– eigener Bericht