Neue Ampel-Blitzer in Trier kommen nächstes Jahr

Sechs Ampel-Blitzer sind bereits im Trierer Stadtgebiet verteilt. Eigentlich sollte noch in diesem Jahr eine weitere Blitzersäule dazukommen, doch es hakt bei der Realisierung. Insgesamt sollen es künftig mal zwölf Blitzer sein.
In der Trierer Innenstadt sollen weitere Ampelblitzer aufgestellt werden. Foto: picture alliance/dpa
In der Trierer Innenstadt sollen weitere Ampelblitzer aufgestellt werden. Foto: picture alliance/dpa

Seit über einem Jahr stehen in Trier an sechs verschiedenen Standorten Ampel-Blitzer. Wenige Monate nach ihrer Inbetriebnahme wurde beschlossen, dass diese nicht nur Rotlichtverstöße erfassen sollen, sondern auch Geschwindigkeitsüberschreitungen. Allerdings gibt es nur drei Messgeräte, die zwischen den einzelnen Blitzersäulen wechseln. Für Verkehrsteilnehmerinnen und -nehmer ist demnach nicht ersichtlich, welcher Ampel-Blitzer aktiv ist – bis dieser im Ernstfall auslöst.

Trier soll weitere Ampel-Blitzer erhalten

Vor knapp drei Monaten fiel im zuständigen Dezernatsausschuss der Beschluss, dass insgesamt sechs weitere Ampel-Blitzer in Trier installiert werden. Insgesamt sollen also künftig zwölf Ampel-Blitzer bei Verkehrsverstößen auslösen. Ursprünglich war geplant, die erste neue Blitzersäule noch in diesem Jahr aufzustellen. Wie aus einem Bericht des Trierischen Volksfreunds hervorgeht, hakt es aber am Standort. Björn Gutheil, Sprecher der Stadtverwaltung Trier, gab bekannt, dass es „Probleme bei der Realisierung des Standort“ gebe.

Die Stadt Trier sieht in den Messgeräten aber nicht nur eine Einnahmequelle. An erster Stelle gehe es um die Sicherheit im Verkehr. So habe man auch schon erkennen können, dass die Verkehrsteilnehmer deutlich langsamer durch die Stadt fahren, an den Standorten der Blitzersäulen vorbei. Auch wenn diese nicht aktiv sind, was die Fahrerinnen und Fahrer in dem Fall ja nicht wissen.

Bilanz nach einem Jahr Ampel-Blitzer

Im August feierten die Ampel-Blitzer ihr einjähriges Bestehen. Wir hatten bei der Stadt nachgefragt, wie viele Verkehrssünderinnen und -sünder erwischt wurden. Was bei den Verstößen besonders auffällig war: an Wochenenden und Feiertagen steigen die Beanstandungsquoten spürbar an, das heißt bei weniger „Fahrzeugfluss“ werden mehr Verstöße erfasst.

Tausende Rotlichtverstöße

Die Kasse hat durch die Rotlichtsünder:innen ordentlich geklingelt. Vor allem am Martinsufer (Ausoniusstraße) und am Pacelliufer (Pellinger Straße) wurden Sünder:innen erwischt. Der Ampelblitzer am Pacelliufer ist dabei erst seit Mitte Februar 2022 in Betrieb, wurde uns mitgeteilt.

Innerhalb eines Jahres (von August 2021 bis August 2022) wurden insgesamt 3.050 Rotlichtverstöße erfasst – 950 davon im Jahr 2022. Von den Verstößen hatten 550 ein Fahrverbot zur Folge, 180 davon im Jahr 2021 und 370 in diesem Jahr. Uns wurde erklärt, dass in diesen Fällen die Ampel bereits länger als eine Sekunde rot war.

Fast 24.000 Fahrzeuge waren zu schnell

Seit November 2021 erfassen die Ampelblitzer auch Geschwindigkeitsverstöße. Im Jahr 2021 wurden innerhalb der zwei Monate 4.300 Fahrzeuge erfasst, die zu schnell unterwegs waren. In diesem Jahr waren es bis August bereits 19.500. Durchschnittlich mussten Fahrerinnen und Fahrer bei ihren Verstößen 42 Euro zahlen, so die Erfahrung der Stadtverwaltung. In neun Fällen wurden sogar Geschwindigkeiten von über 100 km/h gemessen.

Auffällig sei besonders die Messanlage in der Luxemburger Straße. Aber auch „die beiden Anlagen am Pacelliufer zeigen hohe Beanstandungsquoten.“

Erinnerung: Strafen für Rotlichtverstöße

Die Ampel ist weniger als eine Sekunde rot:

  • Bei Missachtung des Rotlichts ohne Gefährdung des Verkehrs kostet der Verstoß 90 Euro und es gibt 1 Punkt in der „Verkehrssünderkartei“.
  • Mit Gefährdung des Straßenverkehrs werden 200 Euro, vier Wochen Fahrverbot und zwei Punkte fällig.
  • Kommt es zu einer Sachbeschädigung, kostet das 240 Euro und es gibt zwei Punkte sowie einen Monat Fahrverbot.

Die Ampel ist länger als eine Sekunde rot:

  • Besteht keine Gefahr für den Verkehr, dann kostet der Verstoß 200 Euro, es gibt 2 Punkte und einen Monat Fahrverbot.
  • Mit Gefährdung anderer muss der Autofahrende 320 Euro zahlen, einen Monat auf seinen Führerschein verzichten und bekommt 2 Punkte. (Die Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmenden kann auch Straftatbestand mit entsprechend höheren Strafen sein).
  • Mit Sachschaden erhöht sich die Geldstrafe auf 360 Euro.

Eigener Bericht, Beitrag Trierischer Volksfreund (05.12.2022)