Schildkröten tummeln sich an der Mosel – und bedrohen heimische Tiere
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Schildkröten am Hochmoselübergang
In Ürzig hatte Dorit Vogel ein einzelnes Tier gefunden und es zum Tierarzt gebracht, heißt es im Bericht des SWR. Doch das Tier ist gar nicht alleine. Unter dem Hochmoselübergang habe sich mittlerweile eine Kolonie angesiedelt. So schön Schildkröten auch anzusehen sind, machen sich Umweltschützerinnen und -schützer große Sorgen.
Warum Schildkröten zur Gefahr werden
Das Problem mit Schildkröten ist, dass sie eine invasive Art sind, so der SWR. Konkret bedeutet das: Die Schildkröten beeinträchtigen mit ihrer Ausbreitung Lebensräume, andere Tiere und Ökosysteme. Sie fressen unter anderem Insekten, Larven und Eier von Vögeln, Fischen und Amphibien wie dem seltenen Laubfrosch, verdeutlicht der SWR. Mit der Ausbreitung könnten heimische Tierarten verdrängt werden.
Der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD-Nord) seien Schildkröten nicht nur im Moseltal bekannt, sondern auch an der Nahe sowie entlang des Rheins und in der Pfalz.
Schildkröten überleben in Deutschland
Früher sind die Reptilien meist nach wenigen Jahren gestorben, weil sie die Kälte hierzulande nicht vertragen. Doch auch in Deutschland wird es wärmer, daher fühlen sich die Schildkröten zunehmend wohler, sagt die Dresdner Biologin Melita Vamberger. Der Sender zitiert die Expertin: „Der Klimawandel begünstigt die Etablierung der gebietsfremden Schildkröten in Europa“. Allerdings ist der Mensch hier in der Verantwortung, da exotische Arten als Haustiere gehalten werden – und damit eingeschleppt werden.
Behörden schreiten in Ausnahmefällen ein
Bei der SGD Nord heißt es, dass die Behörden nur in Ausnahmefällen einschreiten. Im Bericht des Senders wird beispielhaft der Fund einer Schmuckschildkröte in Dernbach (Westerwald) genannt. Dort wurde ein solches Reptil am Straßenrand entdeckt und schließlich von der Naturschutzbehörde eingeschläfert.
Bericht vom SWR (13.01.2023), Webseite NABU