„Sowas gab es in Trier noch nie“: 10.000 Menschen demonstrieren zusammen vor Porta

Dass so viele Menschen in Trier zusammenkommen werden, haben nicht mal die Veranstalter erwartet. 10.000 Menschen haben sich am Sonntag vor der Porta versammelt, um gemeinsam ein Zeichen gegen Rechts zu setzen. Auf den Fotos seht ihr, wie voll die Innenstadt war:
10.000 Menschen haben in der Trierer Innenstadt gemeinsam protestiert. Foto: Florian Blaes
10.000 Menschen haben in der Trierer Innenstadt gemeinsam protestiert. Foto: Florian Blaes

Die Menschen in Trier waren am Sonntag (28. Januar 2024) aufgerufen, gemeinsam gegen Rechts zu protestieren. Unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt. Wir stellen uns dem Vormarsch der AfD“ hatte ein breites Bündnis zur Demonstration aufgerufen. Treffpunkt war um 14.00 Uhr an der Porta Nigra.

Menschentraube reicht von Porta Nigra bis Hauptmarkt

Gegen 14.00 Uhr begannen die ersten Redebeiträge auf dem Porta Nigra-Vorplatz. Zu diesem Zeitpunkt war die Fußgängerzone von der Porta in die Simeonstraße bis in Höhe der Glockenstraße gefüllt mit Demonstrierenden. Schätzungsweise kamen 10.000 Menschen an diesem Nachmittag zusammen. Klaus Jensen, Oberbürgermeister (a.D.) sagte: „Sowas hat es in Trier noch nie gegeben.“

Marsch durch die Innenstadt muss abgesagt werden

Da die Zahl der Teilnehmenden jede Erwartung übertraf, musste kurzfristig umgeplant werden. Der geplante Aufzug durch die Trierer Innenstadt musste abgesagt werden. Gegen 16.00 Uhr hatten sich aber etwa 300 Personen zusammengetan, um die geplante Route zu laufen. Diese Gruppe wurde von der Polizei, wie geplant, begleitet. „Die Polizei ist, insbesondere angesichts der hohen Teilnehmerzahl, mit dem friedlichen Verlauf der Veranstaltung zufrieden“, hieß es.

Proteste im ganzen Land

Nicht nur in Trier kam es am Wochenende zu Demonstrationen. Bundesweit waren Menschen zum Protest aufgerufen. Bereits am Samstag hatten Tausende Menschen in Rheinland-Pfalz wie in anderen Bundesländern gegen Hass und Hetze demonstriert. Zur größten Demonstration im Land in Kaiserslautern unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt“ kamen am Samstag nach Polizeiangaben etwa 6.000 Menschen. In Worms versammelten sich am Samstag der Polizei zufolge etwa 4.000 Menschen unter dem Motto „Alle zusammen gegen die AfD“.

Auslöser der Proteste waren unter anderem Enthüllungen des Recherchezentrums Correctiv über ein Treffen radikaler Rechter in Potsdam, an dem einige AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion teilgenommen hatten. Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, hatte bei dem Treffen nach eigenen Angaben über „Remigration“ gesprochen. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll – auch unter Zwang.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung Polizeipräsidium Trier, 28.01.2024
– Bericht Florian Blaes
– Deutsche Presse-Agentur