Trierer Priester missbrauchte wohl auch Kinder in Bolivien

In einem weiteren Fall von sexuellem Missbrauch bittet das Bistum Trier um mögliche Hinweise. Es geht um einen verstorbene Priester, der vermutlich Kinder in Bolivien missbrauchte.
Symbolfoto: picture alliance/dpa
Symbolfoto: picture alliance/dpa

Bistum Trier bittet um Hinweise zu früherem Priester

Im Zuge der Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch bittet das Bistum Trier um Hinweise zu einem Ende Januar 2020 verstorbenen Priester, der in Bolivien und im Bistum Trier tätig war. Es seien mehrere Fälle von sexuellem Missbrauch durch den Priester aus seiner Zeit in Koblenz-Metternich vor allem aus den 1980er-Jahren und ein Fall aus Bolivien in der ersten Hälfte der 1990er-Jahre bekannt, teilte das Bistum am Freitag mit. Es handelt sich dabei um den Trierer Bistumspriester Claus Weber.

Verdacht: weitere Opfer auch in Bolivien

„Es steht zu vermuten, dass es auch Betroffene in Bolivien gibt“, sagte eine Sprecherin des Bistums. Man habe die Hoffnung, dass sie sich meldeten. Die Ergebnisse der Recherche sollten der Unabhängigen Aufarbeitungskommission im Bistum Trier ebenso zur Verfügung gestellt werden wie den bolivianischen Bischöfen, hieß es in einer Mitteilung des Bistums.

Staatsanwaltliche Ermittlungen gegen den Priester waren laut Bistum wegen Verjährung eingestellt worden. Ein kirchenrechtliches Strafverfahren gegen den Mann endete im Herbst 2019 mit dem Verbot der öffentlichen Ausübung des priesterlichen Dienstes. Pfarrer in Koblenz-Metternich war er von 1975 bis 1984. In Bolivien hielt er sich zwischen 1986 und 1995 auf. Dort baute er auch zwei Waisenhäuser auf, wie das Bistum mitteilte.

Deutsche Presse-Agentur