Über 200 km/h auf A 64: Illegales Autorennen gestoppt

Auf der A 64 stoppte die Polizei am Mittwochabend zwei Fahrzeuge, die zeitweise mit über 200 Kilometer pro Stunde unterwegs waren. Sogar bei Tempo 100 drückten die Fahrer aufs Gas und fuhren mit fast 200 km/h.
Zwei Autos lieferten sich gestern ein Autorennen auf der A 602. Symbolfoto: picture alliance/dpa
Zwei Autos lieferten sich gestern ein Autorennen auf der A 602. Symbolfoto: picture alliance/dpa

Beamte der der Polizeidirektion Wittlich waren am Mittwochabend, 20.03.2023, gegen 19 Uhr mit einem Provida-Fahrzeug auf der A 1 von Wittlich kommend in Fahrtrichtung Moseltaldreieck unterwegs.

Zur Info: ProViDa steht für „Proof Video Data System“. Dabei handelt es sich um ein Messgerät, das fest in ein ziviles Polizeifahrzeug verbaut ist. Es besteht aus einer Front- und Heckkamera, zudem ist in dem Fahrzeug ein geeichter Tacho beziehungsweise Wegstreckenzähler integriert. Verkehrsverstöße können daher – in Kombination mit einer Videoanlage – beweissichernd festgehalten werden.

Auto rast durch Baustelle

Kurz hinter der Anschlussstelle Salmtal fiel den Beamten ein blauer Sportwagen (Marke Renault Alpine) mit französischer Zulassung auf, weil der Fahrer mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit in den dortigen Baustellenbereich fuhr. Daraufhin starteten die Polizisten die Videoaufzeichnung des Provida-Fahrzeugs. Eingangs der Baustelle wurde der Sportwagen mit 165 km/h bei erlaubten 100 km/h gemessen. In der Baustelle fuhr der Sportwagen dann mit etwa 100 km/h nur gemäßigt schneller als die erlaubten 80 km/h, so die Beamten.

Illegales Autorennen begann bei Ehranger Brücke

Nachdem der Sportwagen die Baustelle verlassen und das Autobahndreick Moseltal erreicht hatte, bog er zunächst auf die A 602 ab und begegnete dort erstmalig einem gelben Golf GTI mit Trierer Zulassung. An der Anschlussstelle Ehrang bogen beide Fahrzeuge dann auf die A 64a in Richtung Luxemburg ab. Hinter der Ehranger Brücke überholte der gelbe Golf GTI dann den blauen Renault Alpine und fuhr einige Zeit auf der linken Spur neben ihm her und scherte dann vor diesem wieder ein. „Nach derzeitigem Ermittlungsstand ist davon auszugehen, dass die beiden Fahrer sich genau zu diesem Zeitpunkt auf die Austragung eines Rennens verständigten.“, heißt es vonseiten der Polizei.

Geschwindigkeiten von über 200 Kilometer pro Stunde

Unmittelbar hinter der Biewerbachtalbrücke beschleunigten dann nach Aufhebung der Geschwindigkeitsbegrenzungen beide Fahrer ihre Fahrzeuge erheblich und erreichten hierbei Geschwindigkeiten von bis zu 211 km/h, wobei der blaue Sportwagen den linken und der gelbe Golf GTI den rechten Fahrstreifen befuhr. In die vorübergehende Baustelle auf Höhe der Ortschaft Trierweiler-Sirzenich fuhren beide Pkw dann mit deutlichst zu hoher Geschwindigkeit ein.

Fast 100 km/h zu schnell

Im 100er-Bereich wurden die Fahrzeuge mit 199 km/h gemessen. Selbst im auf 80 km/h beschränkten Bereich konnten noch Geschwindigkeiten von bis zu 186 km/h gemessen werden. Erst anschließend begannen die Fahrzeuge, ihre Geschwindigkeiten zu verlangsamen. Hier beschlossen die Beamten nun, Blaulicht und Martinshorn einzuschalten, um das Rennen zu beenden und die Fahrzeuge auf dem Parkplatz Sauertal zu kontrollieren.

Bei dem Fahrer des französischen Renault Alpine handelt es sich um einen 37-jährigen Mann, der in einer Gemeinde nördlich von Paris lebt, bei dem Fahrer des gelben VW GTI um einen 30-jährigen Mann aus der Verbandsgemeinde Schweich.

Strafverfahren gegen beide Fahrer eingeleitet

Gegen beide wurden Strafverfahren wegen des Verdachts des illegalen Straßenrennens eingeleitet. Der Strafrahmen sieht in diesen Fällen eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder eine Geldstrafe vor, füngen die Beamten hinzu.

Zudem wurden am Abend an Ort und Stelle auf Anordnung der Staatsanwaltschaft und des Bereitschaftsrichters die Führerscheine der beiden Männer und auch die beiden Fahrzeuge beschlagnahmt. Neben der zu erwartenden Strafe müssen die beiden Männer sich also nun darauf einstellen, dass sie ihre Fahrzeuge nicht mehr zurückerhalten und ihnen ihre Fahrerlaubnis dauerhaft entzogen wird. Zu Fuß gehen müssen sie durch die Führerscheinbeschlagnahme jedenfalls schon jetzt. Der Mann aus Frankreich musste seine Heimreise dann mit dem Zug antreten.

Mitteilung Polizeidirektion Wittlich (30.03.2023)