Zukunft des Exhauses in Trier beschlossene Sache? Aktionsbündnis schockiert über Entscheidungen
Aktionsbündnis empört: Zukunft des Exhauses in Trier beschlossen?
Seit das Exhaus in Trier-Nord vor rund zweieinhalb Jahren geschlossen wurde, kämpft das Aktionsbündnis „eXhaus bleibt!“ dafür, dass Jugend- und Jugendkulturarbeit wieder einen Platz im Exhaus findet. Viele Aktionen liegen hinter den Beteiligten. Jüngst hatten sich rund 400 Leute für eine „Nachttanzdemo“ zusammengetan, um „gerade im Kommunalwahlkampf“ zu zeigen, dass sie weiter hinten den Forderungen des Aktionsbündnisses stehen, sagt Vivienne Peter, Musikerin und auch im Bündnis aktiv. Doch jetzt folgte ein herber Schlag für die Aktivist:innen. Offenbar habe es Gespräche gegeben, die über die Zukunft des Exhauses entscheiden.
„Wir sind schockiert“: Stadtverwaltung erstellte offenbar Nutzungskonzept
Aus „mehreren sicheren Quellen“ habe das Aktionsbündnis erfahren, dass jetzt während des Wahlkampfes fünf Träger für Jugendarbeit zu einem Gespräch eingeladen wurden. „In Windeseile“ habe die Stadtverwaltung den Beschluss des Ampel-Bündnisses im Stadtrat umgesetzt und ein Nutzungskonzept erstellt. Dieses sehe vor, den Südflügel des Hauses in städtischer Hand zu belassen und dort Hort und Jugendarbeit einziehen zu lassen, ohne Nutzung des Kellers und des Innenhofs. Die restlichen zwei Drittel sollen demnach an einen Investor, eine Stiftung oder ähnliches gehen, der den Gebäudeteil für eigene Nutzungszwecke sanieren soll. Dafür habe die Stadtverwaltung schon Gespräche mit Trägern in der Stadt und potenziellen Investoren geführt, klagt das Bündnis in seiner Mitteilung an.
Sabine Dengel, Aktivistin des Aktionsbündnisses, macht deutlich: „Für uns als Aktionsbündnis ist es einfach ungeheuerlich, dass klammheimlich, während der heißen Phase des Wahlkampfes und in der Zeit ohne reguläre Stadtratssitzung Fakten geschaffen werden. Ein Nutzungskonzept muss im Stadtrat beschlossen werden und erst nach einem Beschluss dürften Gespräche mit potenziellen Investoren und Trägern geführt werden.“ Für sie und die anderen Beteiligten des Bündnisses stehe fest, dass dieses Nutzungskonzept „von langer Hand geplant ist und schon lange in der Schublade liegt“. Dieses Verhalten der Verantwortlichen in der Stadtverwaltung sei „undemokratisch“, empört Dengel sich weiter.
Keine Lösung – Rettung des Gebäudes, aber nicht des Exhauses
Dass einzelne Einrichtungen und Projekte im Exhaus ein Zuhause finden sollen, nachdem das Gebäude renoviert werden, sei zwar erfreulich, aber das sei nicht die Lösung. „Wir kämpfen fürs ganze Gebäude und Gelände und auch für den Wiedereinzug der Jugendkulturarbeit“, macht Vivienne Peter, Musikerin und Aktivistin, deutlich und ergänzt: „Die Ampelparteien feiern sich mit ihrem Antrag als Retter des eXhauses. In Wahrheit aber haben sie damit dem Herz des eXhauses den Todesstoß versetzt. Denn Wohnungen im eXhaus schließen Konzerte, Proberäume und weitere Jugendkulturarbeit aus. Andere Nutzungszwecke, mit denen auch Einnahmen generiert werden könnten, wie z. B. Büros, Läden, Jugendcafé und auch Gastronomie, die mit Kultur, Bandproberäumen und Konzerten kompatibel wären, wurden von Anfang an ausgeschlossen.“
Unterm Strich heißt das also: Dies ist „zwar die Rettung des Gebäudes, aber nicht die Rettung des eXhauses“.
Verwendete Quellen:
– Mitteilung des Aktionsbündnis „eXhaus bleibt“