116 117: Hilfe-Nummer kommt im Saarland gut an – doch Fachkräfte fehlen langsam

Die Spitzenvertretung der Kassenärzt:innen sieht die neue Servicenummer 116 117 auf einem guten Weg. An Nachfrage fehlt es nicht - aber an Fachkräften auf der anderen Seite der Leitung.
Die Nummer gibt es seit zwei Jahren. Foto: Patrick Pleul/dpa-Bildfunk
Die Nummer gibt es seit zwei Jahren. Foto: Patrick Pleul/dpa-Bildfunk

Die bundesweit einheitliche Patientenservice-Nummer 116 117 hat im Saarland deutlich an Bedeutung gewonnen. Das berichtete der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) des Saarlandes am Dienstagabend (5. Juli 2022) in Saarbrücken. Demnach kennt laut einer Befragung zwei Jahre nach dem Start inzwischen rund die Hälfte der Bürger und Bürgerinnen die Nummer. 2021 habe man im Saarland über 100.000 Anrufe gezählt. Allein an einem Brückentag hätten die Mitarbeiter:innen kürzlich 500 Anrufe bearbeitet.

Was die 116 117 bringt

Ziel der zentralen Rufnummer sei eine strukturierte und qualifizierte Zuführung zu den richtigen Hilfesystemen. So erfahren die Anrufer:innen bei gesundheitlichen Beschwerden, was in ihrem Fall zu tun ist – ob sie sich etwa an eine Arztpraxis wenden sollten, der Rettungsdienst erforderlich ist oder ein Arztbesuch noch Zeit hat.

Besetzt ist die Servicezentrale in den Räumen der KV in Saarbrücken montags bis samstags von 08.00 bis 22.00 Uhr, die übrige Zeit werde durch eine erfolgreiche Kooperation mit der Integrierten Rettungsleitstelle des Saarlandes abgedeckt.

Personal fehlt

Derzeit sind der KV zufolge 20 Mitarbeiter:innen in der Einrichtung beschäftigt, überwiegend Fachkräfte aus dem medizinischen Bereich und auch Medizinstudierende. „Aber langsam geht uns das Personal aus“, berichtete KV-Vorstand Gunter Hauptmann. 10 bis 15 weitere Beschäftigte seien erforderlich, um den Telefondienst und weitere Aufgaben abdecken zu können. So sei man auch dabei, eine Videosprechstunde und eine psychologische Beratung aufzubauen.

Skeptisch betrachten die KV-Vorstände die Idee des neuen Gesundheitsministers Magnus Jung (SPD), die saarländische Bevölkerung nach den Sommerferien zu einem landesweiten freiwilligen Corona-Test aufzurufen. Fraglich sei aus Sicht der beiden Mediziner, wie dies logistisch funktionieren solle und welchen Sinn diese Aktion machen würde. „Wenn das Testen drei oder vier Wochen dauert, ist solch eine Aussage nichts mehr wert“, meinte Meiser.

Verwendete Quelle:
– Deutsche Presse-Agentur