150 Kilo Cannabis im Saarland geerntet

Im Saarland ist zum ersten Mal Hanf geerntet worden. Aus dem Cannabis soll CBD-Öl hergestellt werden. Der halluzinogene Wirkstoff THC ist in den Pflanzen dagegen nur in sehr geringem Maße enthalten. Wofür das Mittel verwendet wird:
Im Saarland wurden zum ersten Mal Nutzhanf geerntet. Symbolfoto: Swen Pförtner/dpa-Bildfunk
Im Saarland wurden zum ersten Mal Nutzhanf geerntet. Symbolfoto: Swen Pförtner/dpa-Bildfunk

Zwei Hektar Nutzhanf wachsen auf einem Feld hinter Ormesheim. Die Firma KD Phyto aus Bexbach hat die Pflanzen gemeinsam mit dem Landwirtschaftsbetrieb Gut Hartungshof angebaut. Das berichtet der SR. Nun fuhren sie die erste Ernte ein: 150 Kilo Cannabis-Pflanzen.

CBD-Öl aus dem Saarland kommt in der Kosmetik zum Einsatz

Aus dem Ertrag will das Unternehmen CBD-Öl produzieren. Da es in der EU nicht erlaubt ist, dieses einzunehmen, soll das Produkt im Kosmetikbereich zum Einsatz kommen. Man sagt dem Öl einen entzündungshemmenden und beruhigenden Effekt nach. Allerdings ist die Wirkung umstritten. Die ersten Produkte aus saarländischem Hanf sollen laut KD Phyto wohl Mitte 2023 auf den Markt kommen.

Pflanzen haben nur einen sehr geringen THC-Anteil

Seit 2017 darf Hanf für die Verwendung in der Medizin in Deutschland angebaut werden. Aus dem EU-zertifizierte Saatgut wachsen Pflanzen mit einem sehr geringen Anteil des halluzinogenen Wirkstoffes THC. Die Bundesopiumstelle kontrolliert Anbau und Ernte. Da das Cannabis demnach kaum berauschende Wirkung hat, ist das Feld nicht umzäunt oder geschützt. Es zu stehlen, lohne sich nicht, so Geschäftsführer Steffen Krauser im SR.

So wird aus dem saarländischen Hanf fertiges Cannabis-Öl

Die Ernte erfolgt in Ormesheim von Hand statt per Maschine. Das steigere die Qualität. Nachdem ein Balkenmäher die Pflanzen geschnitten hat, sammeln Erntehelfer:innen sie auf und trennen die männlichen von den weiblichen. Diese unterscheiden sich in der Farbe. Die männlichen Pflanzen sind durch die Sonne fast weiß, die weiblichen dagegen dunkelgrün. Letztere kommt im Anschluss ins Labor nach Homburg-Erbach. Dort wird das Cannabis geschreddert, mit Enzymen aufgeschlossen und mit einem Trägeröl extrahiert. So entsteht konsumfertiges CBD-Öl.

Verwendete Quellen:
– Saarländischer Rundfunk.