32 Strafanzeigen nach Waffenkontrollen im Regionalverband Saarbrücken

Nach Kontrollen im Regionalverband Saarbrücken hat die Waffenbehörde im vergangenen Jahr 32 Strafanzeigen erstattet. In 72 Fällen wurden die Waffenbesitzkarten eingezogen. Was kontrolliert wird:
Mit einer Schusswaffe bedrohte ein unbekannter Täter die Mitarbeiterin eines Schreibwarengeschäfts in der Fichtenstraße in Spiesen-Elversberg. Symbolfoto: Oliver Killig/dpa-Bildfunk.
Ein Mann zieht ein Magazin aus einer Schusswaffe. Symbolfoto: Oliver Killig/dpa-Bildfunk.
Mit einer Schusswaffe bedrohte ein unbekannter Täter die Mitarbeiterin eines Schreibwarengeschäfts in der Fichtenstraße in Spiesen-Elversberg. Symbolfoto: Oliver Killig/dpa-Bildfunk.
Ein Mann zieht ein Magazin aus einer Schusswaffe. Symbolfoto: Oliver Killig/dpa-Bildfunk.

Die Waffenbehörde des Regionalverbandes Saarbrücken kontrolliert jede Woche bis zu 30 Waffenbesitzende. Bei jeder zehnten Kontrolle deckt sie Mängel auf, die zum Entzug der Waffenerlaubnis führen.

Verstärkte Kontrollen von Waffenbesitzenden

Die Behörde hat die Kontrollen seit Herbst 2022 verstärkt. Das Ziel: bis Ende dieses Jahres sollen bei allen Waffenbesitzenden anlasslose persönliche Überprüfungen stattgefunden haben. Dabei untersuchen die Mitarbeitenden vor allem, ob die registrierten Waffen vorhanden sind und sie – wie auch die Munition – ordnungsgemäß aufbewahrt werden.

Einige Überprüfungen sind unangekündigt – 34 Mal Zutritt verweigert

In den vergangenen zwölf Monaten haben 822 Vor-Ort Kontrollen stattgefunden. Noch 450 Besuche stehen bis Jahresende aus. Die Überprüfungen erfolgen sowohl angekündigt als auch unangekündigt. Bei etwa 30 Prozent der Waffenbesitzenden gibt es keine vorherige Ankündigung. Insgesamt 34 Mal verweigerten dabei die Besuchten den Zutritt zur Wohnung – meist aus Krankheitsgründen. Der Großteil der Waffenbesitzenden begrüße jedoch die Kontrollen und zeige Verständnis.

Waffen müssen getrennt von Munition sicher verschlossen werden

Wer Waffen besitzt, muss diese und die Munition getrennt voneinander und sicher verschlossen aufbewahren. Andere Personen dürfen keinen Zugriff haben. Dies sei bei 90 Prozent der Kontrollierten der Fall gewesen. Bei 85 Kontrollen stellte die Behörde jedoch Mängel fest. Ist eine Waffe nicht ordnungsgemäß aufbewahrt, wird der oder die Waffenbesitzende meist als unzuverlässig eingestuft. Das führt zum Widerruf der waffenrechtlichen Erlaubnisse.

72 Waffenbesitzkarten entzogen und 32 Strafanzeigen erstattet

Stellt die Behörde darüber hinaus illegalen Waffenbesitz oder einen schweren Verstoß gegen Aufbewahrungsvorschriften fest, droht zusätzlich eine Strafanzeige. In den vergangenen zwölf Monaten hat die Waffenbehörde im Regionalverband Saarbrücken 72 Waffenbesitzkarten eingezogen und 32 Strafanzeigen erstattet.

10.700 registrierte Schusswaffen im Umland von Saarbrücken

Die Jagd- und Waffenbehörde des Regionalverbands verzeichnet in den neun Städten und Gemeinden im Umland von Saarbrücken rund 1.900 Besitzer:innen erlaubnispflichtiger Waffen. Diese verfügen über rund 10.700 Schusswaffen. Die Landeshauptstadt selbst hat jedoch eine eigene Waffenbehörde. Waffen in Saarbrücken selbst sind demnach nicht in den Zahlen eingeschlossen.

Verwendete Quellen:
– Pressemitteilung des Regionalverbandes Saarbrücken