7000 Menschen ziehen gegen Rechts durch Saarbrücken – Polizei zieht Demo-Bilanz

In Saarbrücken sind Tausende Menschen am Freitagabend zusammengekommen und haben gegen Rechts und gegen eine Veranstaltung der AfD protestiert. Knapp 7.000 Menschen waren beteiligt. Die Polizei berichtet von dem Einsatz:
Rund 7.000 Menschen protestierten gemeinsam in Saarbrücken. Foto: BeckerBredel
Rund 7.000 Menschen protestierten gemeinsam in Saarbrücken. Foto: BeckerBredel

Zwei Demos in Saarbrücken

Am Freitag fanden in der Saarbrücker Innenstadt gleich zwei größere Demonstrationen statt. Frühmorgens versammelten sich Landwirte auf dem Ludwigsplatz, um gegen die Agrarpolitik zu protestieren. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, war zu Besuch im Saarland. Der Besuch wurde teilweise durch Proteste von Landwirten begleitet, verlief aber weitgehend störungsfrei, so die Polizei. Lediglich in Blieskastel kam es zeitweise zu einer Blockade eines Kreisverkehrs durch landwirtschaftliche Maschinen.

7000 Menschen protestieren gegen Rechts

Am Abend folgte die nächste, größere Demo. Diese begann um 17.30 Uhr mit einer Kundgebung am Landwehrplatz. Zu der Versammlung unter dem Motto „Gegen die AfD – An jedem Tag“ hatte ein breites Bündnis aufgerufen, darunter die Jugend-Organisationen der SPD, Linken und Grünen im Saarland sowie Greenpeace und FridaysforFuture.

Insgesamt waren 7.000 Menschen am Freitagabend in Saarbrücken zusammengekommen. Vom Landwehrplatz ging es über die Großherzog-Friedrich-Straße, Bleichstraße, Schillerplatz, Am Stadtgraben, Wilhelm-Heinrich-Brücke, Stengelstraße, Eisenbahnstraße und die Vorstadtstraße bis zum Schlossplatz. Dort hatte in einem angrenzenden Gebäude zeitgleich eine Veranstaltung der AfD stattgefunden.

Laut Polizei verlief die Veranstaltung störungsfrei. „Die Abschlusskundgebung der insgesamt friedlich und ohne größere Störungen verlaufenden Versammlung auf dem Schlossplatz war gegen 21:20 Uhr beendet“, so die weiteren Angaben.

Correctiv-Recherche als Auslöser für bundesweite Proteste

Ausgelöst wurden die Proteste durch Berichte des Medienhauses Correctiv über ein bis dahin nicht bekanntes Treffen radikaler Rechter, an dem AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion teilgenommen hatten. Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, hatte dort nach eigenen Angaben über «Remigration» gesprochen. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll – auch unter Zwang.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung Landespolizeipräsidium Saarland, 26.01.2024
– Deutsche Presse-Agentur