Abischnitt im Saarland bleibt auf Vorjahreswert, aber mehr Hauptschüler fallen durch Prüfung

Die Ergebnisse der diesjährigen Abitur- und Abschlussprüfungen im Saarland liegen vor. Im dritten Corona-Schuljahr in Folge blieb der Notenschnitt an Gymnasien dabei auf dem Vorjahresniveau. Nur sehr wenige Schüler:innen fielen durch die Prüfung zur Mittleren Reife. Anders sieht es an Hauptschulen aus.
Im Saarland liegt der Abischnitt 2022 wieder bei 2,26. Jedoch fielen über 5 Prozent der Hauptschüler:innen durch die Abschlussprüfung. Symbolfoto: Bernd Wüstneck/dpa-Bildfunk
Im Saarland liegt der Abischnitt 2022 wieder bei 2,26. Jedoch fielen über 5 Prozent der Hauptschüler:innen durch die Abschlussprüfung. Symbolfoto: Bernd Wüstneck/dpa-Bildfunk

Der diesjährige Abschlussjahrgang im Saarland habe nach drei Corona-Jahren unter erschwerten Bedingungen vor besonderen Herausforderungen gestanden, so Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot. Sowohl die Schüler:innen- als auch die Lehrkräfte könnten daher „besonders stolz“ sein.

Das ist der Abitur-Schnitt 2022

Der Notendurchschnitt beim Abitur liegt in diesem Jahr bei 2,26. Damit entspricht er exakt dem Vorjahresschnitt. In den Jahren 2020 und 2019 lag der Schnitt mit 2,37 darunter. 3.168 saarländische Abiturient:innen erlangten in diesem Jahr die Hochschulreife. Ganze 138 Schüler:innen schafften dabei die Traumnote 1,0. Der Wert ist in den Corona-Jahren damit deutlich gestiegen: von 69 im Jahr 2019 über 88 in 2020, auf 137 im vergangenen Jahr. 149 Prüflinge dagegen fielen durch.

Mehr Prüflinge schaffen die Mittlere Reife

In diesem Jahr haben zudem mehr Prüflinge die Mittlere Reife erreicht: Die Zahl der bestandenen Prüfungen stieg von 3.017 im Vorjahr auf 3.049. Nur 26 Schüler:innen fielen durch (Vorjahr: 31) – das macht 0,8 Prozent der Prüflinge aus. Im Jahr vor Ausbruch der Corona-Pandemie hatten 3.014 Schüler:innen die Prüfungen erfolgreich abgelegt, während 35 Schüler:innen nicht bestanden.

Höhere Durchfallquote beim Hauptschulabschluss

Den Hauptschulabschluss absolvierten in diesem Jahr 1.649 Schüler:innen. Im Vorjahr waren es mit 1.670 noch mehr. Die Zahl der durchgefallenen Prüflinge stieg dagegen von 72 im Jahr 2021 auf 98 – ganze 5,61 Prozent der Prüflinge. Im Vor-Corona-Jahr 2019 hatten mit 1.834 zwar mehr Schüler:innen bestanden, jedoch waren mit 110 auch mehr durchgefallen.

Schüler:innen konnten Ergebnisse mit mündlichen Prüfungen aufbessern

Aufgrund der Corona-Pandemie galten auch in diesem Jahr bei den Prüfungen wieder Sonderbedingungen. So fanden die Prüfungen zum Hauptschulabschluss und Mittleren Bildungsabschluss erneut dezentral statt. Die Aufgabenstellungen für schriftliche Prüfungen mitsamt Wahlthemen entwickelten die Fachlehrkräfte. Zudem konnten Schüler:innen ihre Ergebnisse in bis zu drei Fächern mit einer mündlichen Prüfung verbessern.

Auch Abitur weiter unter Corona-Bedingungen

Auch die Abiturprüfungen liefen unter Pandemie-Bedingungen. So waren die Prüfungs- und Korrekturzeiträume länger und der Organisationsaufwand höher. Zudem nahmen mehr Prüflinge an schriftlichen und mündlichen Nachterminen teil. Statt rund 30 wie in Vor-Corona-Jahren betrug die Zahl rund 250 Prüflinge.

Darüber hinaus konnte im vergangenen Schuljahr etwa die Zahl von Klassenarbeiten reduziert werden, um Lernzeit zu gewinnen. Zudem hatten die Schüler:innen zwei Wochen länger Zeit, um sich auf die schriftlichen Prüfungen vorzubereiten. Auch die Arbeitszeit in den Prüfungen wurde um 30 Minuten erhöht. Schüler:innen hatten darüber hinaus die Möglichkeit, das Schuljahr ohne Nachteile zu wiederholen. Die Länder setzten außerdem Schwerpunkte in den Lehrplänen.

Verwendete Quellen:
– Pressemitteilung des Bildungsministeriums