Abiturienten im Saarland bekommen mehr Auswahl bei Prüfungen

Eine neue Schulreform gibt Schülern im Saarland bald die Möglichkeit, aus mehr Fächern für ihre Prüfungen wählen zu können.
Abiturienten sollen bei den Prüfungen im Saarland bald mehr Auswahl bekommen. Foto: Julian Stratenschulte/dpa-Bildfunk.
Abiturienten sollen bei den Prüfungen im Saarland bald mehr Auswahl bekommen. Foto: Julian Stratenschulte/dpa-Bildfunk.
Abiturienten sollen bei den Prüfungen im Saarland bald mehr Auswahl bekommen. Foto: Julian Stratenschulte/dpa-Bildfunk.
Abiturienten sollen bei den Prüfungen im Saarland bald mehr Auswahl bekommen. Foto: Julian Stratenschulte/dpa-Bildfunk.

Mathematik, Deutsch und eine Fremdsprache – mehr Auswahl als aus diesen drei Kernfächern haben saarländische Oberstufenschüler momentan nicht, wenn sie ihre zwei Erweiterungskurse (E-Kurse) wählen müssen. Die werden in fünf Stunden pro Woche und mit erhöhten Anforderungen unterrichtet, alle anderen Fächer als Grundkurse (G-Kurse) jeweils vier- oder zweistündig.

2007 wurde diese Regelung eingeführt, seit Jahren gibt es von Schülern, Eltern und Lehrern Kritik. Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD) hatte bereits im September 2015 eingeräumt: „Eine Nachsteuerung ist notwendig.“

Jetzt scheint es Bewegung zu geben. „Geplant ist, die Verordnung zur Gymnasialen Oberstufe (GOS) in diesem Jahr zu ändern“, teilt das Bildungsministerium auf SZ-Anfrage mit.

So sehen die Änderungen aus
• Schüler sollen auch Biologie, Chemie und Physik, Politik, Erdkunde und Geschichte und – je nach Schulprofil – auch Informatik, Kunst, Sport und Musik als E-Kurse wählen können

• auch zwei Fremdsprachen werden als Prüfungsfächer möglich

• nur noch mindestens zwei Kernfächer müssen gewählt werden (wählt ein Schüler zum Beispiel Biologie als Prüfungsfach, gilt der naturwissenschaftliche Bereich als abgedeckt, er muss also keine Prüfung mehr in Mathe ablegen)

• die Änderungen gelten ab dem Schuljahr 2018/19 für die Zehntklässler sowie die Elftklässler an Gemeinschaftsschulen und beruflichen Schulen

Abweichprüfungen werden Pflicht
Auswirkungen werde die Reform auch auf die Stundenzahl der G-Kurse haben, teilt das Ministerium mit. Denn die Kultusministerkonferenz (KMK) schreibe vor, dass diese ab 2019 nicht mehr vierstündig unterrichtet werden dürfen.

Dies betrifft die G-Kurse in den Natur- und Gesellschaftswissenschaften. Sie müssen auf drei oder zwei Stunden reduziert werden.

Auch die bisher freiwilligen Abweichprüfungen sollen Pflicht werden. Bisher kann ein Schüler eine zusätzliche mündliche Prüfung beantragen, wenn seine schriftliche Abiprüfung vier Punkte (also mehr als eine ganze Note) vom Durchschnitt der vier Halbjahre davor abweicht. Künftig muss er die zusätzliche Prüfung ablegen.

Mit Verwendung von SZ-Material (Ute Kirch).