Ärger im Nauwieser Viertel Saarbrücken: „Ruf des Innenministeriums ist absurd“

Seit Jahren beklagen Anwohner des Nauwieser Viertels in Saarbrücken zu viel Lärm und Müll aufgrund der Party-Situation im sogenannten Bermuda-Dreieck. Nach einem Beschwerdebrief einiger Bewohner, schaltete sich mittlerweile sogar das Innenministerium des Saarlandes in die Debatte ein. Gegen das Statement des Innenministeriums wandten sich nun Politiker der SPD-Stadratsfraktion Saarbrücken.
Das sog. "Bermuda-Dreieck" im Nauwieser Viertel in Saarbrücken sorgt seit einigen Jahren für Diskussionsstoff. Nun denken einige Anwohner sogar über eine Klage nach. Foto: Nico Schneider/SOL.DE
Das sog. "Bermuda-Dreieck" im Nauwieser Viertel in Saarbrücken sorgt seit einigen Jahren für Diskussionsstoff. Nun denken einige Anwohner sogar über eine Klage nach. Foto: Nico Schneider/SOL.DE
Das sog. "Bermuda-Dreieck" im Nauwieser Viertel in Saarbrücken sorgt seit einigen Jahren für Diskussionsstoff. Nun denken einige Anwohner sogar über eine Klage nach. Foto: Nico Schneider/SOL.DE
Das sog. "Bermuda-Dreieck" im Nauwieser Viertel in Saarbrücken sorgt seit einigen Jahren für Diskussionsstoff. Nun denken einige Anwohner sogar über eine Klage nach. Foto: Nico Schneider/SOL.DE

Die Diskussion im Nauwieser Viertel in Saarbrücken ist alles andere als neu: Da es im beliebten Ausgehviertel auch mal etwas „lauter und schmutziger“ zugeht, beklagen sich einige Anwohner wegen des Lärms und des Mülls der Feiernden. Einigen Anwohnerstimmen zufolge scheint die Situation dieses Jahr allerdings in besonderem Maße zu eskalieren. Ein Teil der Bewohner fühlt sich inzwischen derart belästigt, dass sie sogar vor Gericht ziehen wollen: Nauwieser Viertel Saarbrücken: Streit um nächtliche Feierei – Anwohner wollen klagen.

Neben der potenziellen Klage haben sich die betroffenen Bürger mit einem Brief an das saarländische Innenministerium und Ministerpräsident Tobias Hans etwas Luft verschafft. Das Innenministerium sieht vor allem das Ordnungsamt in Saarbrücken in der Pflicht: Nauwieser Viertel in Saarbrücken – „Die Zuständigkeit liegt beim Ordnungsamt“. Polizisten sollen laut Ansicht des Innenministeriums lediglich als Unterstützung im Einsatz sein. Polizeiliche Maßnahmen seien aber gerade in solchen Situationen eher schwierig umzusetzen, „da sich die Einsatzbeamtinnen und -beamten einer Vielzahl von alkoholisierten und teils renitenten Personen gegenübersehen, die einer entsprechenden Ansprache oftmals nur noch schwer zugänglich sind“.

SPD-Stadtratsfraktion Saarbrücken findet Aussagen „absurd“
Mirco Bertucci, der Fraktionsvorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion hat das Statement des Innenministeriums in einer Stellungnahme als „absurd“ bezeichnet. So führt Bertucci weiter aus: „Das Innenministerium beklagt sich, dass polizeiliche Maßnahmen wegen der Vielzahl teils alkoholisierter und renitenter Personen schwierig seien. Da wundert es schon sehr, dass das Ministerium vor diesem Hintergrund glaubt, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamtes seien eher zuständig. Sollen diese Knöllchen an die Bierflaschen heften? Das ist vollkommen absurd und bestenfalls ein schlechter Scherz. Leider entspricht das dem seit langem geübten Muster des Landesinnenministeriums, sich um immer mehr Aufgaben herumzudrücken und diese den Kommunen aufzuladen.“

Dialog und Kontrolle als Lösungsansatz
Thomas Kruse, der zuständige Stadtverordnete von Saarbrücken St. Johann will das Lärmproblem im Nauwieser Viertel vor allem durch „Dialog und Kontrolle“ lösen. Kruse hierzu: „Wir wollen ein vernünftiges Miteinander zwischen denen, die feiern wollen und den Anwohnern, die schlafen wollen. Eine Lösung ist hier nicht einfach. Wir kommen dem nur näher, indem wir ein abgestimmtes Vorgehen zwischen Polizei und Ordnungsamt, zusammen mit Wirten, Initiative Nauwieser Viertel und den Anwohnern etablieren.“

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