Ärzteschaft im Saarland fühlt sich beim Impfen von der Politik ausgebremst

Die Hausärzt:innen im Saarland fühlen sich beim Impfen von der Politik ausgebremst. Grund dafür sind die Pläne des Bundesgesundheitsministeriums, das Vakzin von AstraZeneca künftig nicht mehr in den Impfzentren, sondern nur noch in den Arztpraxen zu verimpfen.
Der saarländische Hausärzteverband und die Kassenärztliche Vereinigung kritisieren die Entscheidung des Bundesgesundheitsministeriums, wonach das Vakzin von AstraZeneca nur noch in den Arztpraxen verimpft werden soll. Symbolfoto: Oliver Berg/dpa-Bildfunk
Der saarländische Hausärzteverband und die Kassenärztliche Vereinigung kritisieren die Entscheidung des Bundesgesundheitsministeriums, wonach das Vakzin von AstraZeneca nur noch in den Arztpraxen verimpft werden soll. Symbolfoto: Oliver Berg/dpa-Bildfunk
Der saarländische Hausärzteverband und die Kassenärztliche Vereinigung kritisieren die Entscheidung des Bundesgesundheitsministeriums, wonach das Vakzin von AstraZeneca nur noch in den Arztpraxen verimpft werden soll. Symbolfoto: Oliver Berg/dpa-Bildfunk
Der saarländische Hausärzteverband und die Kassenärztliche Vereinigung kritisieren die Entscheidung des Bundesgesundheitsministeriums, wonach das Vakzin von AstraZeneca nur noch in den Arztpraxen verimpft werden soll. Symbolfoto: Oliver Berg/dpa-Bildfunk

Hausärzt:innen im Saarland fühlen sich beim Impfen von Politik ausgebremst

Laut übereinstimmenden Berichten von der „Saarbrücker Zeitung“ und „SR 3“ fühlen sich die Hausärzt:innen im Saarland aktuell von der Politik bei den Corona-Impfungen ausgebremst. Grund dafür sind die aktuellen Pläne des Bundesgesundheitsministeriums, das in den vergangenen Wochen immer wieder in die Schlagzeilen geratene Vakzin von AstraZeneca künftig nicht mehr in den Impfzentren, sondern nur noch in den Arztpraxen verimpfen zu lassen.

„Den impfenden, niedergelassenen Ärzten fehle jedes Verständnis für diese Entscheidung der Politik„, wird Michael Kulas, der Sprecher des saarländischen Hausärzteverbands, vom „SR“ zitiert. Gerade die saarländischen Impfzentren seien personell besser als die Arztpraxen dafür ausgelegt, auch längere Vorgespräche im Rahmen der Corona-Impfungen zu führen. Diese sind aufgrund der neuesten Erkenntnisse, wonach es in sehr seltenen Fällen einen Zusammenhang zwischen dem AstraZeneca-Impfstoff und Thrombosen gibt, nötig.

Ärzteschaft: Regierung verspielt Vertrauen in die Corona-Politik

Gegenüber der „SZ“ erklärte Kulas unter anderem, dass man mit solchen „taktischen Manövern“ nicht nur die Impfmöglichkeiten in den Hausarztpraxen ausbremse, sondern auch das Vertrauen der Bevölkerung in die gesamte Impfstrategie und Corona-Politik verspiele.

Kassenärztliche Vereinigung übt ebenfalls Kritik an Impfstoffverteilung

Auch die Kassenärztliche Vereinigung im Saarland (KV) kritisiert die Entscheidung der Politik. Da das Präparat von AstraZeneca nach der Empfehlung der Ständigen Impfkommission nur an Personen über 60 Jahre verabreicht werden dürfe, hätte man bei Aufhebung der Priorisierungen nicht mehr genügend Impfstoff für die jüngeren Patient:innen in den Arztpraxen, bemängelt Joachim Meiser, der Impf-Koordinator der KV, gegenüber dem „SR“. Zudem verlagere die Politik durch das „Abschieben des ungeliebten AstraZeneca-Impfstoffes allein auf die Arztpraxen“ auch die Probleme auf die niedergelassenen Ärzt:innen.

Dadurch bestünde die Gefahr, dass man die gut angelaufenen Corona-Impfungen in den saarländischen Arztpraxen nochmals deutlich verlangsamen werde. In der ersten Woche nach dem Impfstart sind laut Angaben der KV bereits 12.140 Corona-Impfungen durchgeführt worden.

Verwendete Quellen:
– Berichte von „SZ“ und „SR 3“
– eigene Berichte