AfD Saar streitet um Wahlplakat von gebürtiger Iranerin

Angeblich wollte ein AfD-Funktionär das Wahlplakat einer Kandidatin mit Migrationshintergrund nicht aufhängen. Die ging mit einem Facebook-Post an die Öffentlichkeit. Landet der Fall vor Gericht?
Es gibt Streit bei der Alternative für Deutschland. Foto: Foto: Stefan Sauer/dpa-Bildfunk.
Es gibt Streit bei der Alternative für Deutschland. Foto: Foto: Stefan Sauer/dpa-Bildfunk.
Es gibt Streit bei der Alternative für Deutschland. Foto: Foto: Stefan Sauer/dpa-Bildfunk.
Es gibt Streit bei der Alternative für Deutschland. Foto: Foto: Stefan Sauer/dpa-Bildfunk.

In der saarländischen AfD gibt’s mal wieder Stress. Der St. Wendeler Kreisvorsitzende Edgar Huber soll sich im Landtagswahlkampf angeblich geweigert haben, die Plakate einer AfD-Kandidatin mit Migrationshintergrund aufzuhängen.

Es geht um die gebürtige Iranerin Laleh Hadjimohamadvali. Sie hatte diese Vorwürfe letzte Woche in einem Facebook-Post erhoben und auch auf dem Landesparteitag am Wochenende wiederholt.

Gerd Schon, ein Vertrauter von Parteichef Josef Dörr und Mitarbeiter in der Landtagsfraktion, bestätigte vor den Delegierten den Vorwurf. Huber habe wortwörtlich während eines Gesprächs zu Schon und Schons Frau gesagt: „Was soll ich mit den Plakaten von der Ausländerin? So was hänge ich nicht auf.“

Alles nur Fake News?
Auf Anfrage der Saarbrücker Zeitung bestritt Huber den Vorwurf vehement. Es sei damals darum gegangen, welche Plakate im Kreis St. Wendel aufgehängt werden. Er habe gefragt, warum er Plakate zum Erhalt der Kraftwerke aufhängen solle, obwohl es im St. Wendeler Raum gar keine Kraftwerke gebe.

Und er habe gefragt, warum er Plakate von Kandidaten aus anderen Kreisverbänden aufhängen solle, die in St. Wendel unbekannt seien. Das habe er auch auf die Iranerin Laleh Hadjimohamadvali bezogen, die in Saarbrücken auf einem hinteren Listenplatz stand.

Im Ostertal, so Huber, habe „noch nie jemand eine Perserin gesehen“. Diese Version bestätigte Dörrs Gegenkandidat Christian Wirth, der den Vorwurf als „fake news“ bezeichnete.

Der Vorwurf ließ sich beim Parteitag nicht abschließend aufklären. Vielleicht wird er ein Fall für die Justiz. Gerd Schon hat Edgar Huber jedenfalls bereits angeboten: „Er kann mich gerne anzeigen, ich gehe vor jedes Gericht.“

Mit Verwendung von SZ-Material (Daniel Kirch).